ProSiebenSat.1 verhandelt mit Großaktionär Mediaset
Archivmeldung vom 02.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandsvorsitzende von ProSiebenSat.1, Max Conze, nimmt erstmals konkrete Verhandlungen mit seinem neuen Großaktionär Mediaset aus Italien auf. "Wir treffen uns an diesem Montag und besprechen, wie Mediaset sich das Engagement insgesamt vorstellt", sagte Conze der "Süddeutschen Zeitung".
Mediaset hatte zuletzt in zwei Schritten gut 15 Prozent der Aktien an dem deutschen Fernseh- und Internetunternehmen erworben. Conze sagte weiter, ihn würde es nicht überraschen, wenn Mediaset den Anteil noch weiter aufstocken würde. Mediaset wird von der Familie des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrolliert. Conze rechnet zudem damit, dass andere Investoren bei ProSiebenSat.1 einsteigen könnten.
Conze lehnt eine Fusion oder ein Zusammengehen mit Mediaset aber deutlich ab. "Ich bin sehr skeptisch, was eine strukturelle Verschmelzung unserer Unternehmen angeht. Das wäre zwar nicht unmöglich, aber die überschaubaren Synergien würden eine Verschmelzung nicht rechtfertigen, denn die Umsetzung wäre komplex, langwierig und teuer", sagte Conze der SZ.
Jetzt wolle er erst mal verstehen, was Mediasets Absichten seien. Sinnvoll wäre es aus seiner Sicht, wenn zunächst die neue Streamingplattform Joyn in Italien eingeführt würde. Joyn soll in mehreren Märkten in Europa eingeführt werden. "Das Interesse ist in ganz Europa groß, Gespräche dazu laufen bereits." Conze sagte weiter, dass ein Teilbörsengang der Internetbeteiligungen, die in der Holding NuCom gebündelt sind, geplant sei. "2020 wäre noch zu früh, aber danach wäre es möglich. Mit einer Börsennotierung können wir beweisen, wie viel wir erreicht haben und in welchem Ausmaß wir Wert schaffen. Die Erlöse könnten wir nutzen, um das Entertainment-Geschäft weiter auszubauen und neue Internetfirmen zu kaufen", sagte Conze. Zudem sagte er, dass er zuversichtlich sei, dass der gesamte Konzern die Prognosen für das Gesamtjahr erreichen werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur