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Malerei statt Pixel: Presse-Tool für Anonymisierung

Archivmeldung vom 04.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bisherige Verpixelung samt Malerei (oben) und Verfremdung (unten)
Bisherige Verpixelung samt Malerei (oben) und Verfremdung (unten)

Bild: sfu.ca

Forscher der Simon Fraser University haben eine neue Methode entwickelt, mit der sie die bislang angewandte Technik anonymisierter, stark verpixelter Gesichter in Nachrichtensendungen effektiv ersetzen können. Bislang verlorene Emotionen durch unkenntliche Gesichtsausdrücke sollen durch ein neues KI-System, das ähnlich wie ein Maler arbeitet, erhalten bleiben.

Gemälde als Vorbild

Basierend auf seiner Forschung hat das Forscher-Team eine aktualisierte Pixel-Technik unter Verwendung eines KI-Ansatzes zur Anonymisierung erstellt. "Unser System nutzt fünf Ebenen der KI-Verarbeitung, um einen smarten Maler zu simulieren und das Video mit Abstraktionen neu zu erstellen - so als würde ein Künstler jeden Frame malen", erklärt Wissenschaftler Steve DiPaola.

Das neue System ändert nicht die Pixel einzelner Videoframes, wie es bei vergleichbaren Ansätzen der Fall ist, sondern erzeugt stattdessen ein Resultat im Gemälde-Stil für jeden Frame. "Es ist eigentlich ein offener und dynamischer Prozess, der Kontrollebenen ermöglicht. Wir wollen schließlich, dass das Subjekt oder der Produzent das Endergebnis basierend auf seinen Bedürfnissen anpassen kann", so DiPaola. Wer sich nur anonym vor die Kamera stellen möchte, hat im Nachhinein noch Einfluss darauf, wie sein Gesicht aussehen wird.

Virtual Reality möglich

Unter Einsatz der neuen Technik können Zuschauer bei anonymisierten Interviews trotzdem noch erkennen, wie sich der Gefilmte fühlt. Den Forschern zufolge würde mit bislang angewandten Techniken oftmals viel Aussagekraft verloren gehen, da ein komplett verpixeltes Gesicht wenige Emotionen transportiere. Auch in VR-Ausgaben soll die neue Technik anwendbar sein. Die "New York Times", "Washington Post" und "BBC" zeigen sich auf einer Konferenz bereits interessiert an dem System.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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