RAF-Debatte und Oettinger-Rede Topthemen der Fernsehnachrichten
Archivmeldung vom 10.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Debatte über die RAF-Geschichte und die Begnadigung ehemaliger RAF-Mitglieder führt im April die Topthemenliste der Fernsehnachrichten an, wie der Informationsdienst POLIXEA Portal berichtet. Die vier Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 sowie die beiden Nachrichtenmagazine "Tagesthemen" und "heute-journal" widmeten diesem Thema zusammen rund zwei Stunden (122Minuten) Berichterstattung.
Die Diskussion über die Rede des
baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger anlässlich des
Todes von Hans Filbinger folgt mit 100 Minuten Berichterstattung auf
Platz 2 vor dem Amoklauf an einer US-Universität, der Gefangennahme
britischer Soldaten durch den Iran, dem Wahlkampf in Frankreich sowie
dem Thema Klimawandel/Klimapolitik.
Zwischen den Hauptnachrichtensendungen zeigen sich auch im April
interessante Unterschiede die Rangfolge einzelner Themen betreffend.
Während beispielsweise die Auseinandersetzung um Ministerpräsident
Oettingers Filbinger-Rede in "heute" (ZDF) Rang 1 und in der
"Tagesschau" (ARD) Rang 4 belegt, findet sich dieses Thema sowohl bei
"RTL aktuell" als auch in den "SAT.1 News" lediglich auf Rang 12.
Im April konnte die CDU wieder deutlich mehr Auftritte in den
Fernsehnachrichten verbuchen als die SPD. Die CDU kommt auf insgesamt
385 Auftritte, die SPD auf 289. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist
weiterhin unangefochten die am häufigsten in den Nachrichten präsente
deutsche Politikerin. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble folgt im
April auf Rang 2. Seine Rede zum Tod von Hans Filbinger brachte
Günther Oettinger in diesem Monat den dritten Platz. Einziger
Oppositionspolitiker unter den Top-20 des Monats April ist Reinhard
Bütikofer von den Grünen.
Der Anteil an Themen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft sowie die Gewichtung "bunter Themen" bleiben wesentliche
Unterscheidungsmerkmale der Nachrichten von ARD und ZDF auf der einen
Seite und der Privatsender auf der anderen: In der "Tagesschau"
nahmen die gesellschaftlich relevanten Themen im April zusammen rund
63 Prozent der Berichterstattung ein, bei "heute" waren es 55
Prozent. Themen aus den Bereichen Human Interest, Kriminalität oder
Katastrophen hatten im April bei der "Tagesschau" einen Anteil von 8
Prozent und bei "heute" 12 Prozent. Die Privatsender gewichten die
Themenbereiche anders. Im weiteren Sinn politisch-gesellschaftliche
Themen erreichten bei "RTL aktuell" zusammen 31 Prozent, "bunte"
Themen dagegen insgesamt 35 Prozent. Bei den "SAT.1 News" beträgt das
Verhältnis 36 Prozent politisch-gesellschaftliche Themen zu 37
Prozent Themen aus den Bereichen Human Interest, Kriminalität oder
Katastrophen.
Quelle: Pressemitteilung POLIXEA Portal