Betriebsrat bestätigt Aus der "Financial Times Deutschland"
Archivmeldung vom 23.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" (FTD) wird am 7. Dezember zum letzten Mal erscheinen. Das bestätigte der Gesamtbetriebsrat der G+J-Wirtschaftsmedien am Freitag. Auch die Onlineausgabe der "FTD" wird eingestellt.
Für das Anlegermagazin "Börse Online" sowie das Monatsmagazin "Impulse" wird laut Gruner + Jahr derzeit die Möglichkeit eines Verkaufs beziehungsweise die Fortführung mittels Management Buy-Out geprüft. Sollten die Gespräche nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, ist auch für diese Titel die Einstellung geplant. Ausschlaggebend für das Ende der "FTD" ist die schlechte Ertragslage: Das Wirtschaftsblatt habe in den zwölf Jahren seit seiner Gründung nie Geld verdient und in der Summe Verluste von mehr als 250 Millionen Euro angehäuft, berichtete zuletzt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Erst vor einer Woche war bekannt geworden, dass die "Frankfurter Rundschau" Insolvenz anmelden musste.
Chefredakteur: Internet hat die "Financial Times Deutschland" zerstört
Der Chefredakteur der vor dem Ende stehenden "Financial Times Deutschland" hat das Internet für das Aus verantwortlich gemacht. "Wir haben die schöpferische Zerstörungskraft des Internets zwar seit unserer Gründung so intensiv beschrieben wie kein anderer in Deutschland. Es ist uns allerdings nicht gelungen, darauf aufbauend ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag", schrieb Steffen Klusmann am Freitag auf der Internetseite der Zeitung. Vor diesem Problem stünden auch alle anderen deutschen Tageszeitungen. Die FTD habe jedoch aufgrund ihrer späten Geburt "nicht genug Speck ansetzen können, um diese Transformationsphase durchzustehen". Neben der Print-Ausgabe soll auch die Webseite am 7. Dezember eingestellt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur