Rolando Villazón verteidigt Daniel Barenboim
Archivmeldung vom 02.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer mexikanische Tenor Rolando Villazón verteidigt den Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim gegen Vorwürfe eines schlechten Führungsstils und der Verletzung der Menschenwürde in der musikalischen Probenarbeit. In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schildert er zwar harte Zurechtweisungen, die er durch Barenboim selbst erfahren habe.
Sie seien aber um der musikalischen Höchstleistung willen nötig gewesen. Villazón schreibt: "Deshalb ist ein Probenraum kein Picknick, keine Therapiesitzung und auch kein geselliges Beisammensein. Ein Probenraum ist ein Ort, an den jeder sein Bestes mitbringen muss, damit gemeinsam Exzellenz erreicht werden kann. Alle tragen diese Verantwortung, aber musikalisch gesehen gibt es eine Person, die die Gesamtverantwortung tragen muss - der Dirigent oder die Dirigentin. Und niemand erfüllt diese Verantwortung mit mehr Leidenschaft, Respekt, Autorität und Liebe als Daniel Barenboim .
Er hat dieser Verantwortung sein ganzes Leben gewidmet." In der gleichen Ausgabe äußert sich auch erstmals der Orchestervorstand der Staatskapelle Berlin zu den seit vier Wochen in verschiedenen Berichten geäußerten Vorwürfen gegen Barenboim. In der Stellungnahme heißt es, es herrsche keine Atmosphäre der Angst am Haus, vielmehr erfahren die Musiker von ihrem Chefdirigenten große Wertschätzung. Auch Barenboims ehemalige musikalische Assistentin, die Dirigentin Simone Young, verteidigte den Berliner Generalmusikdirektor, der zwar viel von den Menschen, die mit ihm arbeiten, verlange, aber immer "respektvoll und fördernd" mit ihr umgegangen sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur