Telekommunikations-Unternehmen und ISPs werden von Verbrauchern bei der Bereitstellung von IPTV-Diensten noch bevorzugt
Archivmeldung vom 30.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach einer Studie von Juniper Networks wird den Telekommunikations-Unternehmen und ISPs derzeit die höchste Qualität und Zuverlässigkeit zugetraut. Doch durch die Nachfrage nach personalisierten TV-Diensten werden Portal und Content-Provider immer wichtiger.
Wie eine jüngst im Auftrag von Juniper Networks (NASDAQ: JNPPR) durchgeführte
Vergleichsstudie in Europa ergeben hat, würden Verbraucher ihre IPTV-Dienste
(Internet Protocol Television) zurzeit vorzugsweise von traditionellen
Telekommunikations-Unternehmen und Internet Service Providern (ISPs) beziehen,
anstatt sich für Portal/Content-Anbieter zu entscheiden (siehe Anmerkung). Wie
die Studie ergab, sind für die Verbraucher hauptsächlich Qualität,
Zuverlässigkeit und Sicherheit der Breitbandverbindungen wichtig. Die Befragten
- es handelte sich um Verbraucher aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich
im Alter zwischen 18 und 65 Jahren - zogen die etablierten Telekom-Marken den
anderen potenziellen IPTV-Providern vor. Dies begründeten sie mit der Hoffung
auf die beste Servicequalität.
So finden über 63 Prozent der deutschen
Befragten die etablierten Telekommunikationsunternehmen (wie z.B. Deutsche
Telekom) am vertrauenswürdigsten unter den IPTV-Anbietern. Nur 22 Prozent würden
dagegen einem ISP Vertrauen schenken.
Nach der Juniper-Studie wird die
Akzeptanz von IPTV-Diensten immer mehr durch die Nachfrage der Verbraucher nach
weitgehend persönlich zugeschnittenen Diensten geprägt sein. Hier hat der
Anwender die Möglichkeit, auf der Basis von On-Demand-Inhalten sein eigenes
Fernsehprogramm und entsprechende Pakete zusammenzustellen. Den 'traditionellen'
Anbietern in Deutschland, Großbritannien und Frankreich wird demzufolge nur eine
kurze Zeit bleiben, um diese Dienste zu etablieren und sich IPTV-Abonnenten zu
sichern, bevor die Konkurrenz aufholt.
"Die Menschen sind von ihren
bisherigen Fernsehprogrammen eine hohe Zuverlässigkeit gewohnt. Deshalb müssen
alle IPTV-Provider ihr Augenmerk zuerst auf Servicequalität, Zuverlässigkeit und
Sicherheit richten, wenn sie sich einen soliden Abonnentenstamm aufbauen
wollen", kommentiert Richard Brandon, Vice-President of Worldwide Field
Marketing bei Juniper Networks, diese Ergebnisse. "Sobald robuste, intelligente
Technologieplattformen geschaffen sind, müssen sich die Provider schnell der
Personalisierung der Dienste und den Marken-Aspekten zuwenden, die langfristig
über die Position auf dem Markt entscheiden werden. Als Technologie-Anbieter für
einige der am weitesten entwickelten IPTV-Dienste weltweit, lag Juniper daran,
Aussagen über die Trends und Erwartungen der Konsumenten in den drei größten
Volkswirtschaften Europas einzuholen. Die IPTV-Verbreitung ist hier überall noch
sehr gering, daher kann noch um diesen Markt gekämpft werden."
Die
etablierten Telekommunikationsunternehmen (z. B. Deutsche Telekom, British
Telecom, France Telecom) wurden in der Juniper-Studie als die insgesamt
vertrauenswürdigsten IPTV-Anbieter bezeichnet, während ISPs an zweiter Stelle
abschnitten. Besonders starken Rückhalt haben die einstigen Staatsunternehmen
demnach in Deutschland und in Großbritannien (mit 62,5 Prozent bzw. 48,5 Prozent
als Provider erster Wahl). Hier wird die Herausforderung, IPTV-Kunden zu
gewinnen, besonders groß sein, zumal unter den deutschen und britischen
Befragten auch der Anteil der Kabel und Satellitenfernseh-Teilnehmer am höchsten
war. Anders bei den Befragten in Frankreich, bei denen der Prozentsatz der
existierenden IPTV-Anwender mit 3,5 Prozent am höchsten war: sie setzen am
meisten Vertrauen in ISPs. Dies spiegelt den wettbewerbsintensiveren
Telekommunikations-Markt Frankreichs wider, auf dem zahlreiche ISPs erfolgreich
um Breitbandkunden buhlen.
Ein weiteres wichtiges Resultat der
Juniper-Studie ist, dass mit 48 Prozent nahezu die Hälfte aller Befragten die
Sicherheit als ein entscheidendes Kriterium beim Empfang von TV-Diensten per
Breitbandverbindung nannte. Dies legt nahe, dass ein Breitbandanschluss anders
als der traditionelle Rundfunk in Deutschland, Großbritannien und Frankreich
nach wie vor mit Dienstunterbrechungen und Sicherheitsproblemen in Verbindung
gebracht wird. Dieser Trend aber bietet nach Ansicht von Juniper den etablierten
Telekommunikations-Anbietern ebenso wie den ISPs die Chance, dass existierende
Abonnenten auf ihre IPTV-Dienste umsteigen, bevor sich die Content-Provider im
Bereich der IPTV-Dienste etablieren können.
Weitere Ergebnisse der
Erhebung:
- Das Wettbewerbsumfeld: Der aktuelle Fernsehmarkt in
Deutschland und in Großbritannien wird von Kabel und Satellitendiensten
dominiert. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer bezogen ihre
Fernsehprogramme entweder per Kabel (28,2 Prozent) oder Satellit (34 Prozent).
Eine Ausnahme bildet hier Frankreich, wo der Markt nach wie vor vom analogen,
terrestrischen Fernsehempfang (44,8 Prozent) beherrscht wird.
- Schluss
mit dem Zappen: Danach befragt, was ihren Fernsehdienst verbessern könnte, gaben
die meisten Verbraucher (54,7 Prozent) in allen drei Ländern die Möglichkeit an,
sich aus On-Demand-Inhalten ihr eigenes Fernsehprogramm zusammenzustellen. Am
unwichtigsten (26,8 Prozent) wurde die Möglichkeit eingestuft, beispielsweise
per Laptop oder Handy an beliebigen Orten fernsehen zu können, wenngleich dies
in der Gruppe der 18 bis 24-Jährigen mit 45 Prozent einen weit höheren
Stellenwert hatte.
- Aktuelle Gewohnheiten bei den Online-Inhalten: Die
beliebteste Art von Online-Video-Content ist der so genannte User Generated
Content (UGC). 47 Prozent aller Befragten hatten bereits UGC heruntergeladen,
gefolgt von Nachrichten (46 Prozent). Am wenigsten beliebt waren dagegen Sport
(13 Proeznt) und Spielfilme (28 Prozent). In Frankreich hatten Musikvideos den
größten Download-Anteil (53 Prozent).
(Anmerkung: Die Umfrage wurde im November 2006 von der Ciao Group bei Verbrauchern in Deutschland, Großbritannien und Frankreich durchgeführt. Aus jedem Land wurden insgesamt 1.000 Personen mit einem einheitlichen Profil aus Alter, Geschlecht und geografischer Verteilung für die Datenanalyse ausgewählt.)
Quelle: Pressemitteilung Juniper Networks GmbH