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Magazin: ARD-Programmbeirat fordert Reduzierung der Talkangebote

Archivmeldung vom 18.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der ARD („Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“)
Logo der ARD („Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“)

Der ARD-Programmbeirat kommt in seiner Beurteilung der fünf Talkshows im Ersten einem Medienbericht zufolge zu einem vernichtenden Urteil. In einem internen Papier fordert das Gremium laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine "Reduzierung der Talkangebote". Vorgeworfen wird den Gesprächsrunden "Themendoppelungen und -verschleiß" und "Gästedoppelungen- und verschleiß". Kurz: "Zu viel vom Selben."

In dem Papier heiße es: "In den Sendungen tauchten zunehmend wieder die altbekannten Talkshowgäste auf, die bereits seit mehreren Jahren in den Runden sitzen." 38 Personen seien im Zeitraum von September bis April mindestens dreimal zu Gast in den ARD-Talks gewesen. 14 Gäste mindestens viermal.

Auch die vom Zuschauer gefühlte Allgegenwart von Ursula von der Leyen, Karl Lauterbach, Hans-Ulrich Jörges, Sahra Wagenknecht und Gertrud Höhler wird von der Statistik belegt. Sie waren fünfmal dabei, Heiner Geißler sogar sechsmal. Rund 40 Prozent der Talkgäste sind Politiker und Journalisten, nur zwei Prozent sind jünger als 30, gerade mal zehn Prozent jünger als 40. Der Beirat ermuntert "die Redaktionen, aktiv nach neuen Gesichtern zu suchen, nach Querdenkern und z. B. Gästen unter 40 Jahren".

Auch in der Einzelkritik kommen die fünf Talker nicht durchgehend gut weg. Bei Anne Will gebe es "immer wieder Sendungen mit wenig Erkenntnisgewinn." Sandra Maischberger "sollte bei der Auswahl skurriler Gäste darauf achten, keine öffentlich-rechtlichen Grenzen zu überschreiten." "Hart aber fair" mit Frank Plasberg sei zu "soft" geworden und habe "mit dem Motto, wenn Politik auf Wirklichkeit trifft, nicht mehr immer etwas zu tun". Das übelste Zeugnis bekommt Star-Talker Günther Jauch. Der Moderator betreibe "Stimmungsmache", seine Einspieler mit Passantenbefragungen "gaukeln eine vermeintliche Realität vor." In seinen Fragen nehme er meistens schon die "Antworten vorweg". Nach "Spiegel"-Informationen bekam Jauch selbst das Papier nicht einmal nach der ARD-internen Präsentation zur Kenntnisnahme zugeschickt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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