Daniel Barenboim irritiert über AfD-Stimmengewinne
Archivmeldung vom 01.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttIn einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" äußerte sich Meisterdirigent Daniel Barenboim verärgert über die Stimmengewinne der AfD in den vergangenen Landtagswahlen. "Selbstverständlich irritiert mich das, gerade als Jude, auch wenn das natürlich nicht alles Rechtsextremisten sind." Barenboim, der seit 25 Jahren als Generalmusikdirektor das Orchester der Staatsoper in Berlin leitet, hält die Grundidee der Kanzlerin in der Flüchtlingsfrage für richtig, betonte jedoch auch: "Deutschland kann das Problem nicht allein lösen, auch Europa nicht.
Und warum sollten sie? Es ist eine globale Krise." Für Barenboim ist die Europäische Union "nicht mehr als eine Institution, die mit Finanzen zu tun hat. Leider ist die EU keine kulturelle Gemeinschaft. Sie stiftet keine Identität."
Barenboim forderte eine bessere Finanzierung der Staatsoper. Er sagte: "Die Staatsoper braucht deutlich mehr Geld, um ihre führende Rolle in Deutschland und der Welt zu behalten." Eine Möglichkeit wäre, wenn der Bund das Haus komplett übernehme, so der weltberühmte Dirigent und Pianist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur