Maybrit Illner will ihre Meinung für sich behalten
Archivmeldung vom 26.09.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie ZDF-Moderatorin Maybrit Illner hält nichts davon, in ihrer Polit-Talkshow "Maybrit Illner" selbst eine Meinung zu vertreten. "Habe ich politische Ansichten? Sicher. Sollte ich damit die Zuschauer meiner Sendung in meiner Sendung behelligen? Sicher nicht!", schreibt sie in der ZEIT.
Illner sagt, sie wolle wissen, "ob Argumentationen stimmig sind, ob Worte und Taten übereinstimmen, Ziele und Mittel zusammenpassen und Pläne unerwünschte Nebenwirkungen haben. Mich interessiert nicht der politische Absender einer Idee, sondern ihre Qualität. Meine Haltung ist der Zweifel."
Ihre Aufgabe sei es, "einen hoffentlich spannenden Schlagabtausch zwischen unseren Gästen zu befördern - die in der Regel einen Standpunkt und eine Haltung haben. Im Ergebnis kann sich der hoffentlich mündige Bürger seine eigene Meinung bilden: Von den Verantwortungsträgern in unserer Gesellschaft und von der Qualität ihrer Entscheidungen." Die wollen laut Illner "nicht wissen, ob ich links oder rechts oder in der Mitte stehe, sie wollen, dass ich ihre Fragen stelle"
Maybrit Illner antwortet damit auf ein Essay von ZEIT-Redakteur Patrik Schwarz, der die Herrschaft der Moderatoren in Politik und Medien kritisiert hat: "Der Moderator ist der Idealtyp der Multioptions-Gesellschaft", lasse aber politische Haltung vermissen.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT