TV-Philosoph Precht fertiggemacht, weil er für Dialog mit Russland ist
Archivmeldung vom 06.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer als “Fernseh-Philosoph” bekannt gewordene bisherige deutsche Medienliebling Richard David Precht kann aktuell in Zeitlupe dabei beobachtet werden, wie er bei den ihn zuvor dauerhofierenden deutschen Haltungsjournalisten in Ungnade fällt: Weil Precht überraschend klare und vernünftige Positionen im Ukraine-Krieg vertritt und das permanente Russland-Bashing für grundfalsch hält, gilt er neuerdings als “Putinist” und Unperson. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Mit Precht muss damit der nächste Sympathieträger des deutschen Feuilletons gerade erleben, wie schnell man aus dem Paradies vertrieben werden kann, wenn man gegen ein von der Meinungselite befohlenes Narrativ verstößt: Schon seit längerem kritisierte Precht die bedingungslose militärische und mediale Unterstützung der Ukraine und vor allem die Waffenlieferungen.
Zuletzt hatte sich Precht deutlicher positioniert und ausdrücklich davor gewarnt, die Atommacht Russland durch permanente Eskalation in eine Position zu treiben, in der es sich womöglich doch zum Einsatz von Nuklearwaffen gezwungen sieht, während es zugleich keine ernsthaften Bemühungen um einen Verhandlungsfrieden gibt.
Prechts Verbrechen: Für Entspannung zu plädieren
In zahlreichen öffentlichen Auftritten und auch mit seiner Beteiligung an einem offenen Brief nahm Precht zudem öffentlich Stellung zugunsten einer Entspannungs- und Deeskalationspolitik. Logisch, dass man sich im heutigen Deutschland mit seinem linksgrün grüngewendeten Medienmainstream ins Abseits schießt: Precht steht seither unter Dauerkritik.
Vergangene Woche löste er dann erneute Empörung aus, als er einzelne NATO-Staaten aufforderte, sich gegenüber Russland verbindlich gegen einen Beitritt der Ukraine auszusprechen und so eine Geste zu senden, die psychologisch als russischer “Erfolg” gewertet werden könnte, vor allem aber Grundlage für notwendige Verhandlungen sein könnte.
Ein Ukraine-Beitritt noch in Kriegszustand könnte alleine in der EU sofort 21 Länder in einen Weltkrieg stürzen: (Link)
Einer gegen vier bei “Lanz”
Alleine dieser Vorstoß genügte, um sogar Precht komplett in die Schwurbler und Russland-Versteher-Ecke abzuschieben: Bei einem Auftritt bei “Markus Lanz”, den Precht gemeinsam mit dem Co-Autor seines neuen Buches Harald Welzer letzte Woche absolviert hatte, wurde der Philosoph von allen Seiten angefeindet und attackiert – einschließlich des Moderators Lanz selbst, zu dem er eigentlich ein persönlich gutes Verhältnis pflegt.
Damit lieferte das Scherbengericht der erzürnten Studiogäste in ihrem Anti-Putin-Furor auch gleich den passenden Beweis für die Richtigkeit der Hauptthese von Prechts und Welzers Buch, das den bezeichnenden Titel trägt “Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird auch wenn sie keine ist”.
Pro-Ukraine-Journalisten flippen aus
In dem Buch gehen Precht und der Soziologe Welzer hart mit einem spezifisch deutschen Journalismus ins Gericht, der längst nicht mehr objektiv informiert, sondern einseitig bestimmte Haltungen und Vorgaben transportiert, und sich damit selbst zur Partei macht. Dies gelte auch und gerade für den Ukraine-Krieg, bei dem sich Medien und Politik trotz der unübersichtlichen Situation frühzeitig auf ein gemeinsamen, fragwürdigen Narrativ geeinigt hätten.
Vor allem die Journalisten Robin Alexander (“Welt“) und Melanie Amann (“Spiegel”) bestätigten bei “Lanz” ironischerweise die Kernsaussage des Buches: Beide verwahrten sich vehement gegen den Vorwurf, einseitige Narrative zu verbreiten, wobei Alexander zog vier “Welt”-Artikel heranzog, die sich etwas kritischer mit der Ukraine-Politik und der Selenskyj-Regierung auseinandergesetzt hätten. Precht entgegnete darauf: „Sie haben von 1.000 Artikeln eine Ausnahme gefunden und sind auch noch stolz drauf.“
Die entlarvte “Vierte Gewalt”
Auch Amann warf Precht und Welzer vor, keine Belege für ihre Aussagen zu liefern, hatte außer den vier Beispielen des Konkurrenzblattes ihrerseits keine Gegenbelege anzubieten. Precht konterte: „Glauben Sie ernsthaft, dass ausgeglichen in den deutschen Leitmedien die Position der Zweifler an den Waffenlieferungen genauso breit zu Wort gekommen ist, wie die der Befürworter?“ Precht und Welzer kündigten für Dezember die Veröffentlichung einer Untersuchung zu ihren Thesen an.
Zwar kann man beiden, Precht und Welzer, vorwerfen, dass sie bisher nichts gegen die einseitige Ausrichtung der Mainstreammedien einzuwenden hatten, solange diese ihren eigenen mehr oder weniger linken Ansichten entsprach – auch etwa in der Corona-Zeit, oder wenn es um Klima und Migration ging. Dennoch ist es natürlich begrüßenswert, dass sie hier die Stamina aufbringen, gegen die Mehrheit anzuargumentieren.
Dasselbe Muster wie bei Elon Musk
Insofern könnte gerade die Popularität, die sie durch die jahrelange feste Verankerung als Teil des Mainstreams erlangt haben, jetzt dazu beigetragen, dass endlich auch in einer breiteren Öffentlichkeit die Diskussion um die blinde Eskalationspolitik des Westens Fahrt aufnimmt. Wie überaus dringend dies ist, zeigt gerade auch die wütende Reaktion, die Elon Musk derzeit für seinen rationalen Vorschlag entgegenschlägt.
Musk schlug vor Referenden unter UN-Aufsicht in den vier von Russland beanspruchten Gebieten, den Verbleib der Krim bei Russland und eine Neutralität der Ukraine durchführen zu lassen – auch, weil dieses Szenario früher oder später ohnehin „sehr wahrscheinlich“ sei. Der berüchtigte ukrainische Botschafter in Deutschland, Ober-Pöbler Andrej Melnyk, hatte daraufhin in seiner typischen Fäkalmanier geäußert: „Fuck Off ist meine sehr diplomatische Antwort“.
Lauterbach wähnt sich “im Krieg mit Putin”
Prechts Standpunkt war es auch gewesen, den anscheinend völlig unzurechnungsfähigen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dazu veranlasst hatte, kurzzeitig vom Schüren der Corona-Panik abzulassen und stattdessen auf Twitter einmal wieder dummes und überlegtes Zeug zu faseln, das diesmal allerdings geeignet war, Deutschland noch tiefer in den Konflikt hineinzuziehen.
So hatte Lauterbach am Wochenende in einem Tweet zum Fall Precht irrsinnigerweise behauptet, Deutschland befinde sich “im Krieg” mit Russland. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte sich daraufhin zu einer öffentlichen Klarstellung gezwungen gesehen, dass Deutschland selbstverständlich keine Kriegspartei sei und es auch nicht werden wolle (Wochenblick berichtete)."
Quelle: Wochenblick