Baden-Württembergs Ministerpräsident Oettinger will Dominanz von ARD und ZDF bei Digitalangeboten verhindern
Archivmeldung vom 28.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGünther Oettinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Koordinator der Medienpolitik der unionsgeführten Länder, will die Expansionspläne der Öffentlich-Rechtlichen bei digitalen Angeboten klar begrenzen. "Die Quantität - also die Vielzahl der Angebote - muss sinnvoll begrenzt werden, so dass es zu keiner Dominanz von ARD und ZDF kommen kann", sagte Oettinger im Gespräch mit stern.de.
Außerdem dürften die
Öffentlich-Rechtlichen das Budget für die Digitalangebote nicht nach
Belieben ausweiten. Die von RTL vorgetragene Befürchtung, dass ein
öffentlich-rechtlicher Nachrichtenkanal Arbeitsplätze bei n-tv
gefährden könne, nähme er "sehr ernst", so Oettinger.
Der CDU-Politiker nahm auch zu den Online-Angeboten von ARD und
ZDF Stellung. "Die Online-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen sollten
in erster Linie programmbegleitend sein", sagte Oettinger. "Ein
volles Online-Programm kann nicht akzeptiert werden. Es darf kein
völlig losgelöstes Angebot der gebührenfinanzierten Sender geben."
Wie stern.de berichtete, hatten die RTL-Senderchefin Anke
Schäferkordt und der ProSieben-Sat.1-Vorstandsvorsitzende Guillaume
de Posch in der vergangenen Woche in Briefen an mehrere
Ministerpräsidenten vor der Gründung eines digitalen
öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanals gewarnt. Dieser Plan sei
"rechtswidrig" und stelle die "Existenzfrage" für Sender wie n-tv.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff hatte die Kritik zurückgewiesen und
betont, er werde den Umbau des Digitalkanals Eins Extra zum
Nachrichtensender weiter vorantreiben.
Von einer Ausweitung der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote wären auch private Nachrichtenseiten wie stern.de betroffen.
Quelle: Pressemitteilung stern.de