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Johannes Oerding kämpft mit Tricks gegen die Flugangst

Archivmeldung vom 17.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Johannes Oerding
Johannes Oerding

Foto: Die Bildermacherei Cuxhaven, Kerstin Tietje
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Musiker Johannes Oerding leidet unter Flugangst: "Ich mag den Kontrollverlust nicht. Am liebsten würde ich selbst fliegen, doch das geht leider nicht," sagte der 35-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Deshalb habe er vor allem für Langstreckenflüge ein paar Tricks auf Lager: "Zunächst sage ich allen Flugbegleiterinnen Bescheid, dass ich Flugangst habe, und frage, mit welchen Turbulenzen ich rechnen muss.

Danach kümmern sie sich rührend um mich. Alle halbe Stunde steht jemand an meinem Platz und fragt: ,Mister Oerding, is everything fine?' Ich bekomme immer eine Extrawurst, das finde ich super." Mit Kritik könne er nur schwer umgehen, räumte Oerding in dem Gespräch ein: "Mein engster Kreis darf mich kritisieren und selbst bei diesen Menschen freue ich mich mehr, wenn sie mich loben", sagte der Musiker. Prinzipiell aber gelte: "Wer meine Songs kritisiert, kritisiert mich.

Das ist nervig, deshalb lese ich auch keine Zeitungskritiken." Mit seiner Band habe er vor jedem Auftritt seit langer Zeit dasselbe Ritual, berichtete Oerding weiter: "Wir trinken Ramazzotti. Leider habe ich diese Tradition vor über zehn Jahren ins Leben gerufen, und ich wünschte, ich hätte mir damals einen anderen Schnaps ausgesucht. Aber jetzt ziehen wir das durch. Es gibt Ramazzotti mit Eis und Zitrone, wir bilden einen Kreis, und ich halte eine kleine, individuelle Rede. Danach geht es los."

Englische Texte für seine Songs seien für ihn nie in Frage gekommen, betonte Oerding. "Deutsch ist meine Muttersprache, hier kann ich Texte mit Anspruch, neuen Bildern und Wortspielen schaffen. Das klappt nur als Muttersprachler. Würde ich auf Englisch texten, würde mein Wortschatz niemals ausreichen und ich müsste Texte wie Dieter Bohlen schreiben. Dann reimt sich together auf forever - und das möchte ich nicht." Zudem helfen ihm seine Songtexte, Gefühle auszudrücken, über die er nicht sprechen mag: "Ich kann nur sehr schlecht über meine Gefühle reden und glaube, dass es vielen Männern ähnlich geht. Meine Songs sind für mich ein Ventil, so wie andere Tagebuch schreiben."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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