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Erdogan-Kritiker Ünsal Arik bei stern TV-Dreharbeiten von Polizei festgesetzt: "Die deutsche Polizei hat sich verarschen lassen"

Archivmeldung vom 04.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: www.einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de
Bild: www.einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de

Live bei stern TV hat Box-Europameister Ünsal Arik die Polizeimaßnahmen am Rande der Moschee-Eröffnung in Köln-Ehrenfeld durch den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert. Der als Erdogan-Kritiker bekannte Arik hatte bei stern TV-Dreharbeiten versucht, mit Erdogan-Anhängern ins Gespräch zu kommen. Nach anfangs ruhigem Dialog mit einigen Erdogan-Unterstützern heizte sich die Situation langsam auf - bis Arik schließlich offen angefeindet und bedroht wurde. Als sich das stern TV-Team mit Ünsal Arik von der Menschenmasse entfernte, setzte die Polizei Arik fest. Die Beamten forderten Arik auf, sich auszuweisen, und verhinderten für rund 30 Minuten weitere Dreharbeiten. "Es gab dort Menschen, die wie in 'Men in Black' gekleidet waren. Die haben dort auf Sicherheit gemacht und mich bei der Polizei gemeldet. Und ich war wirklich sehr, sehr enttäuscht, dass die deutsche Polizei sich so hat verarschen lassen und einen Menschen mitgenommen hat, der eigentlich nichts dafür kann", sagte Arik am Mittwochabend im Gespräch mit Steffen Hallaschka.

Die zuständigen Beamten erklärten stern TV, dass Arik als "Aggressor" gemeldet worden sei und die Polizei daher zunächst habe überprüfen müssen, ob die Anschuldigungen zutreffend seien. Arik zeigte schon unmittelbar nach dem Einsatz kein Verständnis für die Aktion der Polizei: "Irgendwann habe ich gesehen, dass die Polizei nach Ausreden sucht. Ich weiß, dass ich am Anfang als Täter angesehen wurde, als Provokateur. Und danach haben sie versucht, das schön zu erklären, dass es um meine Sicherheit ging. Ich glaube, die Polizei weiß selbst nicht, was sie hier tut." Nach den Dreharbeiten habe es in Sozialen Netzwerken Drohungen gegen den Boxer gegeben, "deswegen vermeide ich die Straße auch ein bisschen. Es sind sehr viele Beleidigungen gekommen. Es schmerzt ein bisschen, aber ich glaube, dass diese Menschen so von Erdogan polarisiert sind, dass man ihnen nicht mehr helfen kann."

Bei stern TV kritisierte Arik außerdem die Ausmaße des Empfangs des türkischen Staatspräsidenten: "Ich finde es traurig, dass der deutsche Staat so viel Geld für diesen Menschen ausgegeben hat. Ich hätte von dem Geld lieber allen Türken, die hier leben und für Erdogan sind, ein One-Way-Ticket in die Türkei gekauft."

Quelle: STERN TV (ots)

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