RT-Chefin nennt Löschung der Youtube-Kanäle von RT DE "Medienkrieg" und fordert DW-Verbot
Archivmeldung vom 29.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie RT-Chefin Margarita Simonjan hat die Löschung zweier YouTube-Kanäle von RT DE kommentiert. Sie bezeichnete die Restriktion als von Deutschland erklärten "Medienkrieg" und fordete scharfe Gegenmaßnahmen. Betroffen sein können deutsche öffentlich-rechtliche Medien in Russland.
Weiter berichtet RT DE: "Mit der Löschung ohne Vorwarnung zweier von RT DE
betriebener YouTube-Kanäle gingen die Ergebnisse der siebenjährigen
Arbeit eines engagierten jungen Medienteams verloren. Nicht mehr
aufzufinden sind nun Zehntausende von Videos mit insgesamt mehr als 547
Millionen Zugriffen. So geht Zensur im digitalen Zeitalter.
Daran, dass es sich um einen beispiellosen Akt von Zensur handelt, zweifelt bei RT niemand. So entgegnete die Chefin des Medien-Holdings Rossia Segondja und RT Margarita Simonjan dem von Google angeführten Argument, dass sich YouTube auf "klare Regeln berufe" mit dem Hinweis, dass diese "niergendwo festgeschrieben" seien. Außerdem sei es nicht das erste Mal, dass RT DE sein Publikum bei einem einwöchigen Strike (Suspendierung) auf seinen zweiten Kanal eingeladen hätte.
"Aber heute haben sie beschlossen, beide Kanäle zu entfernen. Gleichzeitig senden Impfgegner, Terroristen und Faschisten aller Couleur ungestört auf YouTube", zitiert die RT-Chefin die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Simonjan wies auf eine lange andauernde Medienkampagne gegen RT DE in Deutschland hin. Am Anfang seien sie einfach "besorgt" gewesen und "wollten uns nicht reinlassen". Da dies aber nicht genügte und wir trotzdem weiter wuchsen, "haben sie uns einfach entfernt".
"Dies ist ein echter Medienkrieg, den der Staat Deutschland dem Staat Russland erklärt hat", schrieb Simonjan auf ihrem Telegram-Kanal.
Sie äußerte die Hoffnung, dass Russland "Deutsche Welle und andere deutsche Medien in Russland verbietet und die ARD- und ZDF-Büros unverzüglich schließt". Das wäre zumindest "aus Selbstachtung" vonnöten.
Dass die Frage über die Gegenmaßnahmen betreffend deutscher Medien in Russland derzeit auf diplomatischer Ebene im Gespräch ist, deutete die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal an:
"Wir bereiten einen Kommentar dazu vor. Das wird allen gefallen, vor allem den deutschen Journalisten."
Ein Sprecher von YouTube erklärte die Löschung der Kanäle mit der Umgehung einer einwöchigen Suspenierung für den Hauptkanal von RT DE durch Upload der Videos auf einem anderen Kanal (Der Fehlende Part). RT DE sei wegen "medizinischer Falschinformationen" verwarnt gewesen.
Die russische Ausfichtsbehörde fürs Digitale "Roskomnadsor" hat die Entscheidung seitens YouTube als Akt der Zensur verurteilt und die unverzügliche Aufhebung aller Einschränkungen gefordert. Hier ist die Erklärung der Behörde im Wortlaut:
"Diese Maßnahmen von YouTube in Bezug auf die Kanäle verstoßen gegen die wichtigsten Grundsätze des freien Informationsflusses und des ungehinderten Zugangs zu Informationen. Wir betrachten diese Maßnahmen der YouTube-Administration als einen Akt der Zensur und halten jede Einschränkung des Zugangs zu den Kanälen für inakzeptabel."
"Wir fordern, dass alle Beschränkungen für RT DE und Der Fehlende Part so schnell wie möglich aufgehoben werden und dass Roskomnadsor darüber informiert wird und die Gründe für die Löschung erläutert werden."
Quelle: RT DE