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Ranga Yogeshwar kritisiert Beschlüsse des Corona-Gipfels: "Ich möchte in einem Land leben, in dem Kunst noch stattfindet"

Archivmeldung vom 05.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ranga Yogeshwar  (2019)
Ranga Yogeshwar (2019)

Foto: Felix König
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Wissenschafts-Journalist Ranga Yogeshwar kritisiert die Beschlüsse des jüngsten Crona-Gipfels: "Ich bin enttäuscht, weil wir jetzt Game-Changer haben wie die Schnelltests, die wir klug anders einsetzen könnten. Diese Chance vertun wir und fahren auf Sicht, manchmal auch nicht ganz nachvollziehbar", sagt er in der neuen Folge des Podcasts "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)".

Er erinnere sich an die Worte des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, bis zum Sommer jedem ein Impfangebot zu machen. "Es haben gerade mal 4,3 Mio. die erste Dosis bekommen und 2,2 Mio. sind vollständig geimpft worden. Das sind nicht einmal drei Prozent der Bevölkerung. Wir brauchen aber 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung. Wir haben März, da muss einiges passieren, wenn sich dieses Ziel, an das ich nicht so ganz glaube, bewahrheiten soll", schätzt der Experte die Situation in Deutschland ein.

Große Sorgen macht sich der Wissenschafts-Journalist über die Kulturszene des Landes: "Ich möchte in einem Land leben, wo Kunst auch noch stattfindet. Das ist für mich in diesen Beschlüssen traurig, dass man immer noch die Kulturschaffenden so beiläufig erwähnt, statt einfach mal ein echt breites Programm aufzusetzen und zu sagen: Deutschland ist das Land der Dichter und Denker. Und diese Dichter müssen wir uns erhalten. Für mich wäre ein Rettungspaket dringend notwendig. Und zwar wesentlich intensiver als das, was wir bisher gesehen haben." Sein Fazit: "Wir haben als Land eine Art Fürsorgepflicht für das, was das Leben so schön lebenswert macht."

Yogeshwar spricht sich zudem für Lockerungen beim Datenschutz aus und kritisiert die Corona-Warnapp: "Ich habe in Deutschland manchmal den Eindruck, da wird der Datenschutz genannt, aber eigentlich liegt dahinter die Inkompetenz und die Unfähigkeit, die Dinge einfach zu machen. Und weil man sie nicht machen kann, sagt man, das hätte mit Datenschutz zu tun."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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