NDR: "Panorama" und "Zapp" wehren sich gegen Berichterstattungsverbot in "Focus"-Affäre
Archivmeldung vom 26.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDie beiden NDR Fernsehmagazine "Panorama" und "Zapp" werden sich juristisch gegen eine einstweilige Verfügung des Landgerichtes München wehren. In den Sendungen am 4. und am 5. April 2007 hatten "Zapp" im NDR Fernsehen und "Panorama" im Ersten Deutschen Fernsehen berichtet, dass ein "Focus"-Redakteur Handel mit Geheimpapieren betrieben haben soll.
In einem am Mittwoch (25.4.) erlassenen, nur vorläufigen
Gerichtsbeschluss wird dem NDR untersagt zu behaupten, der
"Focus"-Redakteur Josef Hufelschulte habe im Rahmen eines
Aktenhandels gedroht, im Falle des Scheiterns eine Veröffentlichung
zu bewirken. Der NDR wird gegen dieses Verbot vorgehen.
Vollkommen unbeanstandet hingegen blieb der tatsächliche Inhalt der Beiträge in "Panorama" und "Zapp", in denen über zahlreiche Aktenverkäufe des "Focus"-Redakteurs berichtet worden war. Dieser Sachverhalt wurde übrigens ähnlich vom Präsidenten des BKA, Jörg Ziercke, geschildert.
Bisher liegen dem NDR noch nicht alle Gerichtsunterlagen vor. NDR
Sprecher Martin Gartzke: "Der NDR wird auf jeden Fall Widerspruch
gegen den Beschluss einlegen." Zugleich wies Gartzke darauf hin, dass
von den zahlreichen Fragen, die die Redaktionen von "Zapp" und
"Panorama" vor ihren Sendungen an "Focus" geschickt hatten, bis heute
keine einzige beantwortet wurde.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk