Cruise als Nazi «unfreiwillig komisch»
Archivmeldung vom 29.11.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver Randak«And the razzie goes to...?»: Einige Auserwählte haben Tom Cruises umstrittenes Drama über den Hitler-Attentäter Stauffenberg schon Wochen vor dem Kinostart gesehen. Demnach versage «Operation Walküre» auf ganzer Linie.
Tom Cruises NS-Drama über Claus Schenk Graf von Stauffenberg gilt in den USA schon Wochen vor dem Start als großer Flop. Wie ein Kolumnist der «LA Times» herausfand, gilt «Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat» bereits jetzt als Top-Favorit für die «Razzie Awards» (dt. «Goldene Himbeeren»), den sogenannten Anti-Oscars, mit denen jährlich die schlechtesten Film und Schauspieler zu zweifelhaften Ehren kommen. Und auch erste Kritiken sind vernichtend. So schreibt Courtney Hazlett, Autorin der MSNBC-Kolumne «The Scoop», sie habe sich in einer Szene, in der Cruise alias Stauffenberg den Arm zum Hitlergruß hebt, derart unwohl gefühlt, dass sie «beinahe zu lachen angefangen» habe. Die Szene sei «unfreiwillig komisch und zugleich schockierend».
Zudem hat Hazlett sich im Publikum des Test-Screenings umgehört, und dort ebenfalls wenig nette Kommentare zu «Walküre» eingefangen. So zitiert sie einen Zuschauer mit den Worten, Cruises Film sei «einfach kein Thriller», sondern «ein Haufen weißer Typen in Nazi-Uniformen». Des Weiteren bemängelt der Kinogänger, dass Cruise sich nicht bemühe, mit einem deutschen Akzent zu sprechen. Ein weiterer Zuschauer verweist auf eine Szene, in der Cruise sein Glasauge entfernt. «Es war grauenvoll», sagte der Kinobesucher. «Es sah so aus, als habe sich jemand bloß die Kontaktlinse entfernt.»
Ob «Operation Walküre» wirklich für einen «Razzie» vorgeschlagen wird, stellt sich am 21. Januar heraus. Dann nämlich werden die Nominierungen für die «Himbeeren» vergeben. Im Vorjahr ging der unehrenhafte Award an Lindsay Lohans Thriller «Ich weiß, wer mich getötet hat». Die Weltpremiere von «Valkyrie», so der Titel im Englischen, findet übrigens am 15. Dezember in New York statt. In Deutschland startet der Film erst am 22. Januar 2009