TV-Sender 9Live beklagt drastischen Rückgang der Anrufer wegen neuer Gewinnspielsatzung

Der Münchner Gewinnspielsender 9Live fährt nach eigener Darstellung massive Verluste ein seit dem Inkrafttreten der neuen Transparenzvorschriften für Gewinnspiele. Zahlen werden in einem Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichts genannt, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt.

Die Richter hatten sich mit einer Klage des Münchner Senders gegen die Gewinnspielsatzung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien zu befassen und zitieren in ihrem Beschluss aus dem Schriftsatz des Senders. Da heißt es, 9Live habe von März bis Juni diesen Jahres 1,7 Millionen Euro Verlust gemacht. Zuvor trat die Gewinnspielsatzung in Kraft. Die Anrufzahlen seien daraufhin im März um 35 Prozent eingebrochen, in den beiden Folgemonaten um jeweils weitere fünf Prozent. Angeblich habe es seit Beginn der Zahlenerfassung 2005 keinen solchen Einbruch gegeben. 9Live, ein Tochterunternehmen der Münchner ProSiebenSat Media AG, produziert Gewinnspielsendungen auch für die Sender Sat1, Pro7, Kabel1. Hier betrage der Rückgang gegenüber dem Vormonat im März 34 Prozent und im April weitere 16 Prozent. Die Richter haben im Eilverfahren gegen den Sender entschieden. Der beantragte am 11. Juni, den Vollzug der bundesweit einheitlich wirkenden Satzung, die die Gewinnspielsender zu Fairness und Transparenz verpflichtet, außer Kraft zu setzen. Ein Hauptsacheverfahren steht noch aus.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger