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Gianna Nannini: Meine vierjährige Tochter belehrt mich beim Singen

Archivmeldung vom 28.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gianna Nannini bei den Fernsehmachern in Hamburg 2011
Gianna Nannini bei den Fernsehmachern in Hamburg 2011

Foto: Udo Grimberg
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die italienische Rocksängerin Gianna Nannini ("Latin Lover") ist begeistert vom musikalischen Gehör ihrer vierjährigen Tochter. "Manchmal unterbricht Penelope mich, wenn ich ein Lied anders singe oder eine Melodie variiere", sagte die 58-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Dann sagt sie: 'Stopp, Mamma, das ist falsch. Du musst anders singen. "Sie belehrt mich anstatt ich sie."

Zuhause stelle sie weder das Radio noch einen Verstärker an, sagte Nannini. "Wir machen nur rein akustische Musik und klatschen dabei in die Hände und tanzen - wie in Afrika. Penelope mag kein Radio. Ich denke, das kommt daher, dass ich während der Schwangerschaft so oft im Abbey-Road-Studio war und viel mit Streichern zusammengearbeitet habe. Die Frequenz ist gut für Babys im Bauch." In ihrer Mutterrolle fühlt sich die Rocklady pudelwohl: "Es ist viel besser und angenehmer als vorher. Denn nun kann ich mein Leben jemandem widmen, einem menschlichen Wesen, das ich über alles liebe. Vorher war da niemand in dieser Weise. Jetzt ist die Liebe zu meiner Tochter die wichtigste Liebe in meinem Leben." Zur Mutterpflicht gehöre es natürlich auch, Einschlaflieder zu singen. "Ich hatte das gängige italienische Repertoire schon ziemlich schnell durch, und es wirkte nicht mehr. Dann erfand ich selbst ein Schlaflied." Darin gehe es um genervte Eltern, die Stress haben ihre Kinder zum Schlafen zu bringen. "Aber wenn ich dieses Schlaflied singe, lacht Penelope immer und schläft gleich ein", so Nannini. Ihr Stimm-Phänomen erklärt die Sängerin so: "Ich rauche nicht und trinke nicht viel. In meiner Stimme habe ich einfach ganz viele Harmonien, so wie man sie bei den Frauen in Nordafrika oder im Flamenco in Spanien hört. Ich habe eine bestimmte Stimmtechnik entwickelt, weil ich einen Sulcus, eine Art Furche, in den Stimmbändern habe. Für jemand anderen kann das ein großes Handicap sein, für mich ist es gut. Ich kann aus dieser vermeintlichen Missbildung einen Vorteil ziehen."

Nannini, die ab 10. März mit "Rock meets Classic" durch die Republik tourt, ist ein großer Fan von Deutschland: "Ich bewundere zum Beispiel das Sozialsystem, die Art, wie Deutschland mit Behinderten, Kranken, Pflegebedürftigen, Arbeitslosen und Menschen mit Problemen umgeht, und für Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser sorgt. Ich mag die Logik der Deutschen", sagte die Italienerin in dem Gespräch. "Die Deutschen lieben Italien und somit auch meine italienische Art und haben mich ermutigt, meine Wurzeln auf der Suche nach meiner eigenen Rockmusik nicht zu verleugnen. In Italien gab es zu der Zeit viel mehr Hürden und Vorbehalte."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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