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Der neue "Focus"-Chefredakteur Wolfram Weimer kündigt einen weitreichenden Umbau des Magazins an

Archivmeldung vom 23.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo des Nachrichtenmagazins "Focus"
Logo des Nachrichtenmagazins "Focus"

Das Nachrichtenmagazin "Focus" steckt in einer Krise und steht vor weitreichenden Umbauten. Der neue Chefredakteur des Nachrichtenblattes, Wolfram Weimer, informierte am gestrigen Dienstag die Mitarbeiter über die geplanten Änderungen. In einer Art Regierungserklärung kündigte Weimer an, statt "Fakten, Fakten, Fakten" müsse es künftig "Relevanz, Relevanz, Relevanz" heißen. Denn Fakten finde man zur Genüge im Internet.

"Im Zeitalter der Nachhaltigkeit brauchen wir nachhaltigen Journalismus", so der neue Focus-Chef. In seiner Erklärung fordert er primär die "Rückeroberung der Deutungsmacht". Schaffen will er dies unter anderem auch mit namhaften Autoren, die künftig für das Blatt schreiben sollen. Außerdem müsse der Wettbewerb mit dem "Spiegel" wieder aufgenommen werden. Focus solle ein Nachrichtenmagazin bleiben und zugleich ein Orientierungsmagazin werden: Eine Mischung aus "Economist" und "Paris Match" schwebt Weimer vor. Dazu gehöre auch eine sehr viel stärkere Betonung der Bildsprache.

Außerdem plant Weimer neue Ressorts, beziehungsweise neue Zuschnitte vorhandener Bereiche: Die Ressorts "Ausland" und "Inland" werden zusammengelegt. "Medien" und "Modernes Leben" wandern unter das Dach des Kulturressorts. Die neu eingeführte Seite "Menschen" soll zu einem Ressort ausgebaut werden, ebenfalls neu dazu kommt "Investigative Recherche". Der Bereich "Reportage" wird dagegen wegfallen. Der Umbau des "Focus" werde "ein Prozess der kontinuierlichen Veränderung", so Weimer.

Dem Focus-Gründer Helmut Markwort, der bis Ende des Jahres als Herausgeber zeichnet, reicht Weimer symbolisch die Hand: Markworts Erbe solle bewahrt werden. Auch die politische Haltung des Nachrichtenmagazins werde beibehalten. 

Quelle: W&V Werben & Verkaufen

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