Medienwächter beobachten weitere Sendung auf RTLII
Archivmeldung vom 18.10.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der heftigen Kontroverse um das Pädophilen-Format "Tatort Internet" auf RTL II, gerät der Sender auch wegen des täglichen Reality-Formats "X-Diaries Love, Sun & Fun" unter Druck. Wie die zuständige Medienanstalt LPR Hessen dem Branchendienst Kontakter auf Anfrage bestätigt, wird neben "Tatort Internet" auch "X-Diaries" von der Behörde geprüft.
Eine Sprecherin sagte dem Kontakter: "Wir haben den Sender in einem Schreiben sehr deutlich darauf hingewiesen, dass wir 'X-Diaries' im Hinblick auf den Jugendschutz prüfen". Noch konkreter wird Christiana Heinen von der FSF (Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen). Man habe zehn der bereits ausgestrahlten Folgen von "X-Diaries" geprüft. Davon dürften einige als Wiederholung nicht mehr am Tag gezeigt werden. Außerdem ist der Sender verpflichtet, die Folgen, die ab November ausgestrahlt werden, im Vorfeld zur Prüfung vorzulegen, wie die hauptamtliche Prüferin dem Kontakter erklärte. RTL II habe zugesichert, Folgen im Hinblick auf problematische Szenen, in denen Sex und Alkoholexzesse gezeigt werden, zu überarbeiten. Die Doku-Novela läuft täglich um 19 Uhr im Vorabendprogramm. Häufig geht es um Partnertausch und zuviel Alkohol. Der Sender räumt gegenüber dem Branchendienst ein, mit LPR und FSF wegen X-Diaries im Dialog zu sein, will sich sonst aber nicht weiter äußern.
Stephanie zu Guttenberg verteidigt RTL2-Kinderschänder-Jagd
Die Ehefrau von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, Stephanie zu Guttenberg, hat Vorwürfe im Zusammenhang mit ihrem Engagement gegen Kinderpornographie zurückgewiesen. Der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) sagte zu Guttenberg mit Blick auf die RTL 2-Sendung `Tatort Internet`: Ich bin entsetzt, wie diese Debatte geführt wird! Die Sendung soll zeigen, wie leicht unsere Kinder im Internet zu Opfern von Sextätern werden können. Wie allgegenwärtig diese widerliche Anmache von Online-Tätern ist. Und wie skrupellos sie sich das Vertrauen von Kindern erschleichen, um sie zuhause, im Wald oder im Hotel zu treffen." Die Ministergattin war Gastmoderatorin der Sendung, in der potenzielle Kinderschänder im Netz aufspürt werden. Die 33-jährige, die auch Präsidentin des Vereins "Innocence in Danger" ist, erklärte, sie sei empört, wie sich Medienexperten, Juristen und Journalisten so offensichtlich auf die Seite von Tätern stellten Unterstützung erhält zu Guttenberg von Kino-Star Til Schweiger, selbst Vater von vier Kindern: "Ich verfolge seit zwei Wochen den medialen Aufschrei über das Format `Tatort Internet` und den Hohn und Spott, der über Frau zu Guttenberg ausgeschüttet wird", so Schweiger zu "Bild". "Das macht mich erst sprachlos, und dann vor allen Dingen wütend!" Der Schauspieler weiter: "Wo bleibt der Beifall? Wo ist der empörte Aufschrei über diese widerlichen, armseligen Schweine? Warum macht man sich mehr Gedanken um die Privatsphäre von einem Mann, der Kindern pornographische Fotos von sich schickt und sich dann mit ihnen verabredet? All denen, die in den letzten zwei Wochen ihre hämischen Kommentare verfasst haben, rufe ich zu: `Redet mit Euren Kindern, klärt auf und warnt sie, denn es könnte Euer Kind als nächstes betroffen sein!"
Quelle: W&V Werben & Verkaufen / dts Nachrichtenagentur