Rudi Cerne befürwortet Wiederaufnahme von Mordverfahren
Archivmeldung vom 07.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttRudi Cerne (61), Moderator der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY...ungelöst", hat sich für die Wiederaufnahme von Mordprozessen trotz eines früheren Freispruchs ausgesprochen, wenn es neue Beweise gibt, die den Täter eindeutig überführen: "Wenn jemand zweifelsfrei eine Tat begangen hat, dann sollte er dafür auch belangt werden. Ganz gleich, ob er vorher schon mal von diesem Mordvorwurf freigesprochen wurde oder nicht", sagte Cerne der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Er habe in den 18 Jahren, die er "Aktenzeichen XY" moderiert, mitbekommen, wie sehr sich die DNA-Analysetechnik verbessert hat, betonte Cerne: "Am Anfang hieß es noch, man brauche schon ein Haar mit einer Wurzel - heute reicht eine einzelne Hautschuppe, um zweifelsfrei eine Spur herzustellen."
Der "XY"-Moderator befürchtet auch eine weitere Zunahme der illegalen Versuche, Senioren um ihr Erspartes zu bringen: "Es wird nicht lange dauern, dann gibt es noch viel mehr alte Menschen, die zur Zielscheibe von solchen Verbrechern werden." Um den Schutz der Senioren zu verbessern, riet Cerne Verwandten zur Kontaktaufnahme mit deren Bank: "Vielleicht sollte man als Angehöriger, wenn man eine Vollmacht hat, mit der Bank sprechen und darum bitten, informiert zu werden, wenn der Vater oder die Mutter eine hohe Summe abheben will. Und darüber sprechen, welche Vorsichtsmaßnahmen man noch treffen kann."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)