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Johannes Oerding: "Künstler sollen Fragen stellen und auch mal anpieksen"

Archivmeldung vom 15.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Meine Melodie 6/2020 /  Bild: "obs/Meine Melodie"
Meine Melodie 6/2020 / Bild: "obs/Meine Melodie"

Der Sänger und Songwriter Johannes Oerding wagt sich auf seinem neuen Album "Konturen" zum ersten Mal an gesellschaftskritische Themen und will damit offenbar aus seinem eigenen Schatten treten.

"Auf 'Konturen' habe ich mir Dinge erlaubt, die ich mir früher nicht erlaubt hätte, weil sie mir zu wenig mainstreamig waren", sagt der 38-Jährige in einem Exklusiv-Interview der Musikzeitschrift "Meine Melodie" (6/2020; EVT: 14. Mai). Um politische Themen aufzugreifen, ist nach Oerdings Ansicht "ein bisschen Lebenserfahrung" nötig. "Es wäre wenig glaubwürdig gewesen, wenn ich den Leuten mit Mitte 20 schon die Welt erklärt hätte", erklärt der Sänger und betont: "Ich finde, man hat als Künstler die Verantwortung, sich auch zu positionieren und seine Haltung zum Ausdruck zu bringen. Künstler sollen Fragen stellen, auch mal anpieksen."

Auf dem Album singt Johannes Oerding auch zum ersten Mal im Duett mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der Entertainerin Ina Müller. Der Song "Ich hab dich nicht mehr zu verlieren" ist sehr melancholisch und beschreibt ein Paar, das vor der Trennung steht. Mit Ina und ihm habe der Text jedoch nichts zu tun, unterstreicht der Sänger. "Da verarbeite ich Geschichten, die ich im Familien- und Freundeskreis erlebt habe. Als ich Ina das Lied in einer Roh-Version vorspielte, hat sie sofort angefangen, die zweite Stimme zu singen. Wir haben uns zehn Jahre lang versteckt, was gemeinsame Musik angeht, aber auf diesem Lied harmonieren unsere Stimmen einfach so perfekt, dass uns unser Geschwätz von gestern nicht mehr interessiert."

Quelle: Meine Melodie (ots)

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