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Amazon der Zensurverletzung beschuldigt

Archivmeldung vom 15.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kindle E-Reader: Pornografie offiziell verboten. Bild: flickr.com/mobilyazilar
Kindle E-Reader: Pornografie offiziell verboten. Bild: flickr.com/mobilyazilar

Das Technologieportal The Kernel wirft Amazon vor allem in Bezug auf sein Lesegerät Kindle unzureichende Zensur vor. Den Angaben des Online-Magazins zufolge stehen insbesondere in der Rubrik der Laien-Autoren eine Reihe von E-Books zum Kauf bereit, die von Vergewaltigungen, Pädophilie und Inzest handeln. Darunter erregte zum Beispiel ein Buch mit dem Titel "Taking My Drunk Daughter" massive Aufmerksamkeit.

Als Reaktion auf die schweren Anschuldigungen haben sowohl Amazon als auch Konkurrent Barnes & Noble und Kobo Bücher, deren Titel oder Inhalte diese problematischen Thematiken tangieren, entfernt. Dennoch hat bis auf die Bestätigung, die von The Kernel genannten Bücher entfernt zu haben, keiner der genannten Anbieter bis dato Stellung zu den Vorwürfen des Online-Nachrichtendienstes bezogen.

Offiziell dürften auf den Amazon E-Readern eigentlich keine pornographischen Texte erscheinen. Denn in den Richtlinien des Online-Händlers heißt es: "Wir akzeptieren keine Pornografie oder anstößige grafische Darstellungen von sexuellen Handlungen." Dennoch schlägt laut einem BBC-Bericht die Suchfunktion allein durch das Eintippen harmloser Stichwörter diese ausdrücklich untersagen Inhalte vor, ohne dabei das Alter des jeweiligen Users zu überprüfen.

Unternehmen verdient mit Texten gut

Trotz der schnellen Reaktion des Unternehmens stellt dieser Verstoß eine Straftat dar, weil derartige Inhalte nicht ohne entsprechende Schutzmaßnahmen angeboten und aufgefunden werden dürfen. Erschwerend kommt hinzu, dass Amazon mit den betreffenden Texten Geld verdient hat. Denn ein gewisser Prozentsatz dessen, was die Amateur-Autoren für ihre Werke einnehmen, fließt zum Online-Händler zurück.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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