Bayern als TV- und Filmproduktionsstandort weiterhin führend
Archivmeldung vom 07.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Produzenten haben Bayern bzw. München im bundesweiten Vergleich als besten Produktionsstandort beurteilt. Dies hat die erste bundesweite Studie zur deutschen Film- und Fernsehwirtschaft seit zwölf Jahren ergeben, in der die wirtschaftliche Situation der Produktionsunternehmen, die Beschäftigungsstruktur und die Produktionsstandorte im Vergleich untersucht wurden.
Danach liegt die bayerische Landeshauptstadt auf Platz eins, vor Berlin, Köln und Hamburg. München erhielt mit 2,06 die beste Gesamtnote und hält damit im Vergleich zum Jahr 2000, als die letzte Studie erschien, weiterhin die Spitzenposition. Die hier ansässigen Produzenten begründen ihre Bewertung mit der besten Produktionsinfrastruktur (1,3), der besten verkehrstechnischen Anbindung und sonstigen Infrastruktur (1,3), der besten Länderförderung (2,3), der besten Lebensqualität (1,3) und der unkompliziertesten Kooperation mit Behörden (2,2).
In puncto "Verfügbarkeit qualifizierten Personals" musste München seinen Spitzenplatz allerdings an Berlin abgeben. Bei der Kundennähe wurde Köln am besten bewertet. Hamburg belegt überwiegend mittlere Plätze und ist Schlusslicht bei der Produktionsinfrastruktur und der Länderförderung. Eine schlechte Bewertung bekam München in der Kategorie Mietpreise, Personal- und Lebenshaltungskosten (3,9).
Auch in der Beschäftigtenstruktur schnitt Bayern sehr gut ab. 2011 waren von insgesamt 22.750 Mitarbeitern jeder vierte sozialversicherungspflichtige Angestellte in der Film- und Videoproduktion jeweils in Bayern (5.735 Mitarbeiter) oder Nordrhein-Westfalen (5.784 Mitarbeiter) beschäftigt, gefolgt von Berlin, Brandenburg und Hamburg. 65 Prozent der Gesamtzahl waren bei TV- und Kinoproduzenten beschäftigt (14.300 Mitarbeiter).
Der Gesamtumsatz der Produktionsbranche lag 2011 bei rund 4,8 Mrd. Euro. Die Hälfte der Umsätze (2,43 Mio. Euro) entfällt auf TV- und Kino-Produzenten. Davon erwirtschafteten die TV-Produzenten 1,82 Mrd. Euro, die Kinoproduzenten 0,61 Mrd. Euro. Die restlichen Umsätze entfallen auf die Produzenten im weiteren Sinne. Dazu zählen Image, Werbe- und Industriefilmproduzenten. Bei den TV-Produktionen gehen 62 Prozent der Umsätze auf öffentlich-rechtliche und 38 Prozent auf private Fernsehveranstalter zurück. Auf ein Prozent der Produktions-Unternehmen (25 Unternehmen) entfällt fast die Hälfte des gesamten Umsatzes.
Zwar erwirtschafteten 80 Prozent der bayerischen Produzenten Gewinne. Zwei Drittel der Produzenten sehen sich aber mit sinkenden Margen konfrontiert. So gaben drei Viertel der befragten Produzenten fallende Minutenpreise seit 2006 an.
Laut BLM-Präsident Siegfried Schneider belegen die Daten eindrucksvoll, dass Bayern nicht nur im Rundfunkmarkt, sondern auch im Produktionsmarkt einer der führenden Standorte in Deutschland ist. Stabilisierend für den Produktionsstandort Bayern sind die gute Infrastruktur mit den zahlreichen TV-Sendern und Zulieferern sowie die hohe Lebensqualität und die Länderförderung.
In Auftrag gegeben worden ist die Studie von der Filmförderanstalt, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Gefördert haben die Untersuchung, die jetzt im Vistas Verlag erschienen ist, der FilmFernsehFonds Bayern, die Film- und Medienstiftung NRW, Nordmedia, medienboard Berlin-Brandenburg, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und die Mitteldeutsche Medienförderung.
Quelle: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien (ots)