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Offener Brief an Papst Benedikt XVI.: Wurde die Bibel 2000 Jahre lang falsch verstanden?

Archivmeldung vom 15.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gibt es nur einen Gott? Sind wir alle Gott? Die Bibel ließ schon immer Spielraum für unterschiedliche Interpretationen. Doch provokative Betrachtungsweisen der Weltreligionen stoßen – Popetown lässt grüßen – zurzeit auf besonders vehemente Gegenwehr. Deshalb richtet der deutsche Filmverleiher Horizon einen offenen Brief an Papst Benedikt XVI

. Die höchste Instanz der katholischen Kirche soll die Inhalte des umstrittenen Dokumentarfilms „What the Bleep do we know?“ bewerten. Die zentrale Botschaft lautet „Du bist Gott“. Hintergrund dieser kontroversen Message sind die Aussagen von Wissenschaftlern, dass sich jeder Mensch als eine Art Schöpfer seine eigene Realität beziehungsweise Welt erschafft. Die Horizon Film Distribution aus Heimsheim in Baden-Württemberg will nun ergründen, ob sich die christliche Kirche mit dieser Interpretation arrangieren kann. Wurde die Bibel etwa 2000 Jahre lang falsch verstanden? Filmverleih-Chef Udo Grube: „Bestimmt gibt es auch in der Kirche Bestrebungen, die rasanten Erfolge in der wissenschaftlichen Forschung mit theologischen Lehren in Einklang zu bringen. Darüber hat nur bislang keiner gesprochen.“
 
Vierzehn Wissenschaftler und spirituelle Gelehrte geben in „What the Bleep do we know?“ verblüffende Antworten auf die Frage nach dem menschlichen Wissen über die Realität. Dabei bedienen sie sich der neuesten Forschungserkenntnisse – von der Quantenphysik bis hin zur Hirnforschung. Regisseur William Arntz ist es gelungen, diese Inhalte auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln. Computeranimierte Visualisierungen von Peptiden, Neuronen, Zellen, Energiefeldern und Atomen bringen dabei auf den Punkt, wie jeder Mensch die Erfahrung der menschlichen Realität verändern kann.
 
Es folgt der Brief an den Papst von Bleep-Filmverleiher Horizon im Wortlaut:
 
„Heiliger Vater,
ich schicke Euch heute zusammen mit diesem offenen Brief einen Film, der die Gläubigen in ganz Deutschland spaltet. Der eine Teil des Publikums kann die wissenschaftlichen Inhalte dieses Kinofilms mit seinen religiösen Überzeugungen vereinbaren. Ein größerer Teil der Zuschauer stellt jedoch mit dem Film die christliche Kirche und Ihren Glauben in Frage. „What the Bleep do we know!?“ lautet der Titel des kontroversen Dokumentarfilms, der ein neues Verständnis des menschlichen Daseins proklamiert. „Du bist Gott“, ist die provokanteste Behauptung seiner Filmemacher. Ich habe in der ganzheitlichen Interpretation des Neuen Testaments eine Bestätigung für diese Theorie gefunden. So sagt doch Jesus im Evangelium des Johannes (Kapitel 14, Vers 20): „An dem selben Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“
 
„What the Bleep do we know!?“ verbindet die Einheit von Gott, Jesus und den Menschen mit den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik und Gehirnforschung. Die Botschaft lautet: Jeder Mensch erschafft sich seine eigene Welt. Der Film bietet damit eine Hilfestellung für die Gestaltung des alltäglichen Lebens, in dem die Kraft der Gedanken eine größere Rolle spielen sollte – frei nach dem Motto: Mach dich selber stark. Nur wer an sich selbst glaubt, der kann auch seine Umwelt von sich überzeugen. Auch hier habe ich Parallelen zu Bibeltexten gefunden. Nach seinen Wunderheilungen fordert Jesus wiederholt die Geheilten auf, gegenüber anderen nicht von ihrem früheren Leid zu berichten (Lukas 5, 14 / 8, 56, Markus 7, 36). Dadurch sollen sie sich meiner Meinung nach einer negativen Beeinflussung durch die Umwelt entziehen. Und damit will Jesus ganz im Sinne der neuen Bleep-Philosophie einem Rückfall in die Krankheit vorbeugen.
 
Als deutscher Filmverleiher von „What the Bleep do we know!?“ interessiert mich Eure Meinung, denn nach dem durchschlagenden Erfolg in den USA hat der Dokumentarstreifen in Deutschland besonders großen Zuspruch erhalten. Die unterschiedliche Bewertung durch christliche Instanzen veranlasst mich, Euch nun um eine offizielle Stellungnahme zu ersuchen: Wie bewertet Eure Heiligkeit die Inhalte von „What the Bleep do we know?!“ Ich übersende Euch eine Filmkopie zur Ansicht und freue mich auf Eure hoffentlich aufgeschlossene Antwort. Hochachtungsvoll, Udo Grube (Horizon Filmverleih Distribution GmbH).“

Quelle: Pressemitteilung EYECANSEE® Communications GmbH & Co. KG

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