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Spiele-Erfinder Klaus Teuber: Catan hat mir Freiheit geschenkt

Archivmeldung vom 25.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Klaus Teuber (2017)
Klaus Teuber (2017)

Foto: Rogi Lensing
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Für den Spieleautor Klaus Teuber (67) ist das vor 25 Jahren erschienene und weltweit erfolgreiche Brettspiel "Die Siedler von Catan" der Glücksfall seines Lebens. "Seit Catan auf dem Markt ist, kann ich mein Leben so gestalten, wie ich es möchte - und das macht mich glücklich", sagt der 67-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Schließlich kenne er auch andere Zeiten. "Als das Dentallabor meines Vaters rote Zahlen schrieb, hatten wir finanzielle Probleme. Selbst der Gerichtsvollzieher war bei uns im Haus." Die Spieleentwicklung sei zu jener Zeit Mitte der 1980er-Jahre für ihn zu einem Rückzugsort geworden.

"Catan", wie das Spiel seit fünf Jahren nur noch heißt, wurde weltweit mittlerweile rund 30 Millionen Mal verkauft - inklusive Erweiterungen und Sondereditionen. Das Basisspiel allein spiele er selbst gar nicht mehr, sagte Teuber. Nicht weil es ihm nicht mehr gefalle, sondern weil er jede Minute zum Testen neuer Spiele nutze. "Gerade der Schaffensprozess macht mir am meisten Freude."

Der nachhaltige Erfolg von "Catan" hatte es Teuber 1998 ermöglicht, seinen Beruf als Zahntechniker aufzugeben und als hauptberuflicher Spieleautor zu arbeiten. "Ich wollte nie abhängig davon sein, ständig neue Spiele entwickeln zu müssen." Dieser Druck hätte ihn kaputtgemacht. Er könne Spiele nur entwickeln, wenn er ganz frei sei. "Catan hat mir diese Freiheit geschenkt."

Beim Spielen allgemein ist für Teuber das Miteinander, das Reden und das Schachern wichtiger als das Gewinnen. Der Weg sei das Ziel: "Mir macht es fast nichts mehr aus, wenn ich verliere", sagt der Spieleautor. Schummeln komme für ihn deshalb auch nicht infrage. "Das konnte ich noch nie. Wenn ich gewinne, dann auch richtig." Aufregen indes könne er sich über einen "totalen Spielverderber, der versucht, ein Spiel zu sabotieren".

Wenn es "Catan", das im Brettspiel eine Insel ist, auch in Wirklichkeit gäbe, würde Teuber direkt am Meer siedeln. Allerdings nicht im Meer angeln. Zwar habe er früher mit seinem Großvater geangelt, später aber nach einem Vorfall beim Angeln mit seinen Kindern Abstand davon genommen. "Als ich einmal gerade einen Wurm an den Haken machte, stolperte mein Sohn Guido über die Schnur. Der Haken mit seinen Widerhaken ging in meinen Finger. Ich musste operiert werden. Der Vorfall ließ mich an die Widerhaken im Mund der Fische denken. Seitdem habe ich keine Lust mehr zum Angeln."

Klaus Teuber ist einer der erfolgreichsten deutschen Spieleautoren. Vor "Die Siedler von Catan" (1995) hatte er bereits mit "Barbarossa und die Rätselmeister" (1988), "Adel verpflichtet" (1990) und "Drunter und drüber" (1991) den Preis "Spiel des Jahres" gewonnen. "Die Siedler vor Catan" wurde vor fast genau 25 Jahren auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt. Nach Angaben des Kosmos-Verlags ist "Catan" in rund 40 Sprachen und mehr als 70 Ländern erhältlich.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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