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185 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich

Archivmeldung vom 05.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: Screenshot Twitter
Bild: Screenshot Twitter

„Wir sind schon da“: So steht es auf dem aktuellen Cover des Magazins der „Süddeutschen Zeitung“. In einer gemeinsamen Aktion haben sich 185 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär oder trans geoutet. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "„Wir sind hier und wir sind viele!“ – mit diesen Worten beginnt das Manifest der Schauspielerinnen und Schauspieler. Ziel ihrer neu gegründeten Gruppe „#actout“ sei es, Sichtbarkeit zu schaffen, eine Debatte anzustoßen und Tabus zu brechen.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Ulrich Matthes, Marie Hörbiger, Ulrike Folkerts, Gustav Peter Wöhler, Jochen Schropp, Eva Meckbach und Jannik Schümann.Viele hatten bisher nie offen über ihre sexuelle Orientierung gesprochen.

Einige der Unterzeichner hätten bereits ein öffentliches Coming-out gewagt, andere würden sich jetzt dafür entscheiden. Die Gruppe betont, dass es keine Unvereinbarkeit zwischen der eigenen sexuellen und Geschlechtsidentität und der Fähigkeit, Rollen überzeugend und glaubhaft zu verkörpern, gebe. „Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es – das ist unser Beruf“, heißt es weiter.

Sechs der Schauspieler, darunter Karin Hanczewski („Tatort“) und Jonathan Berlin („Der dritte König“), gaben dem „SZ Magazin“ zudem ein ausführliches Interview, in welchem sie über Vorurteile und Rollenklischees sprechen. „Ich meine längst, dass ich Teil einer offenen, diversen Gesellschaft bin, aber dazu gehört eben auch, dass Minderheiten sichtbar sind“, sagte Berlin. Er habe „das Gefühl, dass die Zeit sehr reif ist“ für ein öffentliches Coming-out. Für ihn persönlich sei es „fast ein Akt von Selbstliebe“, sich zu outen.

Hanczewski wiederum berichtet von konkreten Situationen, in denen ihr geraten worden sei, ihre sexuelle Orientierung zu verschweigen: „Mir wurde immer gesagt, ich solle mich nicht outen.“ Wenn sie ihre Partnerin mit zu den Dreharbeiten ans Set nehme, sei das meist kein Problem. „Dämonisiert wurde das öffentliche Coming-out, jenes vor dem Publikum, vor der Öffentlichkeit.“ Selbst nachdem sie die Rolle als „Tatort“-Kommissarin Karin Gorniak angenommen hatte, sei es dabei geblieben:

„Als ich den ‚Tatort‘ bereits hatte, wurde mir gesagt, ich soll mich nicht outen, bevor ich nicht den Fuß richtig in der Branche habe, und wir wissen ja alle, dass die Leute, die den Fuß so richtig drinnen haben und auch den ganzen Körper, es erst recht nicht tun sollen“, erzählt Hanczewski im „SZ Magazin“.

Die Frage, ob das Interview für sie eine Lebensentscheidung sei, beantworten alle sechs Schauspieler mit „Ja“.

Gleichzeitig äußern sich die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Manifests hoffnungsvoll: „Wir freuen uns auf all die neuen Geschichten, die wir gemeinsam darstellen und erzählen können. Die Welt verändert sich, wir tragen alle dazu bei!“ "

Quelle: SNA News (Deutschland)

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