Elisabeth Lanz: "Ich habe mir schon mit 20 gewünscht, 40 zu sein."
Archivmeldung vom 07.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErfolgreiche Leichtathletin, studierte Philosophin, beliebte Schauspielerin - und als ob das noch nicht reichte: Elisabeth Lanz, begeistert im MYWAY-Interview als charmante Gesprächspartnerin.Die 44-Jährige lebt auf dem Land und das Landleben gibt ihr die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Diesen Zustand könnte sie in der Stadt nicht herstellen, dafür sei sie viel zu neugierig. Aber auch beim Putzen kommt Elisabeth Lanz zur Ruhe: "Ich putze sehr gern, das hat für mich etwas Meditatives. Denn es bindet meine Aufmerksamkeit - im Gegensatz beispielsweise zum Spazierengehen - im Moment. Dann zählt weder die Vergangenheit noch Zukünftiges. Abgesehen davon, dass ich es einfach gern ordentlich habe: Stille in sich herzustellen, das ist nicht einfach. Aber beim Putzen und beim Brotbacken funktioniert das komischerweise für mich."
Sich unabhängig von der Reaktion anderer zu machen ist ihr wichtig und die Schauspielerin empfindet es als ein Geschenk des Älterwerdens. "Noch vor ein paar Jahren habe ich mich immer getrieben gefühlt, aber gedacht, ich kriege schon alles hin. Jetzt bin ich bereit, erst mal innezuhalten und mich zu fragen: Will ich das wirklich? Oder glaube ich, es wollen zu müssen? Das geht kaum, wenn man sich noch sucht. Deshalb finde ich es so toll, bei mir angekommen zu sein - und das sind die meisten in meinem Alter. Ich stehe heute mit beiden Beinen in der Welt, kann mich öffnen, ohne mich schützen zu müssen. Denn ich weiß, dass mich auch negative Erfahrungen nicht gleich umhauen. Ich habe mir schon mit 20 gewünscht, 40 zu sein."
Ihr Vater war Leiter eines SOS-Kinderdorfes im Salzkammergut. Elisaneth Lanz ist sozusagen mit 100 Geschwistern aufgewachsen. Inwiefern sie das beeinflusst hat? "Im Zusammenleben im Kinderdorf konnte ich nicht die ganze Zeit mein eigenes Ding durchziehen. Ich habe gelernt, bei Unstimmigkeiten zu vermitteln und mich auf andere einzulassen. Dazu sind die Menschen immer weniger bereit. In der heutigen Zeit versinken viele im Computer und glauben, sie seien durch die sozialen Medien in Beziehung. Die Wahrheit ist, unzählige Leute leben allein. In echten Gemeinschaften sind wir bedeutend stärker - das ist natürlich anstrengender, aber auch viel lebendiger."
Quelle: Bauer Media Group, MYWAY (ots)