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Fiedler: Schutz der Presse wenigstens so wichtig wie von Film, Musik und Rundfunk

Archivmeldung vom 08.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Margot Kessler / pixelio.de
Bild: Margot Kessler / pixelio.de

"Ein eigenes Leistungsschutzrecht der Presseverleger ist überfällig" so die Ausgangsthese von Dr. Christoph Fiedler, Geschäftsführer Europa- und Medienpolitik beim VDZ, auf der Podiumsdiskussion des Internationalen Medienkongresses und von eco auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin.

"Verleger ermöglichen mit hohem Einsatz die nachhaltige, redaktionelle Herstellung und Verbreitung journalistischer Beiträge unter tausenden Zeitschriften- und Zeitungstiteln auf Papier und Online. In Zeiten der reinen Papierpresse konnte kein Dritter die Verlegerleistung in relevanter Weise für sich ausnutzen. Im Internet hingegen wird vor allem die Online-Presse in Sekunden von Dritten auf verschiedenste Art und Weise zu gewerblichen Zwecken verwertet." Das reiche von der Vervielfältigung im Gewerbebetrieb bis zu automatischen Newsaggregatoren, die ohne eigene publizistische Leistung mit den redaktionellen Inhalten der Online-Presse erhebliche Erlöse erzielten.

Fiedler verdeutlichte, dass viele Wirtschaftsbereiche in Deutschland auf geistige Leistungen angewiesen seien, für die sie den Schutz geistigen Eigentums beanspruchten. Dies nähmen auch industrielle Branchen in Anspruch, die sich zu Recht gegen die Übernahme ihrer Leistungen durch Dritte wehrten. "Für die Produktion und Verbreitung kreativer Werke ist ein solcher Schutz noch bedeutender und wird deshalb bei Film, Musik und Rundfunk durch Leistungsschutzrechte der Werkmittler seit Jahrzehnten gewährt." Wenigstens den gleichen Schutz verdienten die Leistungen der Verleger periodischer Presse.

"Wir müssen und wollen die Schieflage zwischen publizistischer und finanzieller Funktionsfähigkeit der Presse in Deutschland beseitigen. Heute finanzieren Erlöse der Printausgaben die zumeist defizitären Online-Ausgaben. Das kann mit der weiteren Verschiebung der Leseranteile von Print auf Online auf Dauer nicht gut gehen. Ohne Leistungsschutzrecht wird es schwer, eine für Demokratie und Wissensgesellschaft unverzichtbare Pressevielfalt und -qualität zu erhalten", betonte Fiedler.

Quelle: VDZ

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