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Luke Mockridge: "Ich rede mich selbst klein"

Archivmeldung vom 07.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Titelbild zu Ausgabe 09/2019. Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Laura Palm"
Titelbild zu Ausgabe 09/2019. Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Laura Palm"

Er surft seit Jahren auf der Erfolgswelle, wird mit Preisen überhäuft und füllt mit seiner Comedy riesige Hallen. Und trotzdem sagt Luke Mockridge im Interview mit EMOTION: "Ich muss Abend für Abend auf der Bühne gegen mich und meine Zweifel antreten. Ich rede mich selbst klein. Ich kann mir alles zerreden, eine gute Sendung, ausverkaufte Hallen, und sagen: Das war jetzt alles nur Glück."

Er verrät, auf der Bühne sei er so, wie er in echt gern wäre: "Der Bühnen-Luke hadert nie. Der ist selbstbewusst, selbstsicher, ein besserer Musiker, viel witziger als der private Luke", und er ergänzt selbstironisch: "Außerdem sieht er auch noch besser aus."

Das Publikum liebt den Entertainer - und er selbst? "Mich selbst zu lieben, fällt mir schwer, weil ich alles kritisch analysiere. Vielleicht mag ich an mir, dass mir der Erfolg nicht zu Kopf steigt. Ich denke: Okay, morgen werden die Karten wieder neu gemischt." Das Hinterfragen geht bei dem 30-Jährigen sogar noch weiter: "Ich habe auf der Tour meinen Geburtstag gefeiert. Am nächsten Morgen habe ich gedacht: Feiern die alle mit, weil die für mich arbeiten oder fanden sie das wirklich toll?"

Dabei ist die "Rampensau" Luke Mockridge in die Wiege gelegt. Er ist der dritte von sechs Söhnen eines kanadisch-italienischen Kabarettisten-Paars. "Meine Brüder waren immer schöner, stärker, klüger oder talentierter. Ich bin ein Sandwichkind zwischen sechs Jungs und da gibt es schon einen gewissen Konkurrenzdruck", erzählt der gebürtige Bonner. Die Anziehungskraft der großen Bühne und der gelebte Leistungsethos sind aber nicht nur den Brüdern geschuldet. "Meine Eltern sind Schauspieler und haben Druck gemacht, mit Sprüchen wie: 'Du bist ein Mockridge. Du bist was Besonderes.'" Zahlreiche Auszeichnungen wie der Deutsche Comedypreis und der Bambi oder ausverkaufte Touren beweisen seinen anhaltenden Erfolg. Doch Mockridge ist nicht nur Bühnen-Tausendsassa, sondern auch ein sensibler Mann mit Mut zum Hinterfragen: "Ich fühle mich ab und zu wie in einem goldenen Käfig und habe das Bedürfnis, als Alter Ego einfach neu anzufangen", sagt er im EMOTION-Interview mit Bärbel Schäfer.

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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