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Klöckner: Angebot des KiKa erweitern und auf neuen Jugendkanal verzichten

Archivmeldung vom 15.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Julia Klöckner (2010)
Julia Klöckner (2010)

Foto: Kerstin Bänsch
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Debatte um einen Jugendkanal von ARD und ZDF unterbreitet die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Medien der Fraktionsvorsitzenden-Konferenz von CDU und CSU, Julia Klöckner, einen neuen Vorschlag: In einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe) rät sie, auf einen vollständigen neuen Sender zu verzichten und stattdessen "eine abendliche ,Jugendkanal‘-Schiene ab zwanzig Uhr im Kinderkanal KiKa" zu integrieren. Das sei "weniger teuer als ein eigener Kanal, zum anderen könnte auf bestehende Strukturen aufgebaut werden".

Außerdem, so Klöckner, "sollten die Möglichkeiten des Netzes ausgeschöpft werden: Ein Internet-Portal mit den jugendaffinen Inhalten aus Radio und Fernsehen der öffentlich-rechtlichen Sender" könnte die "Jugendkanal"-Schiene sinnvoll ergänzen. Daneben gelte es, schreibt Klöckner in der Zeitung, "die Möglichkeiten von Social-Media auszuschöpfen".

Man habe "genügend Spielraum, um ein zielgruppengerechtes Fernsehprogramm ab zwanzig Uhr und ein modernes Internet-Portal zu konzipieren, ohne die anscheinend beträchtlichen Investitionen in eigene Strukturen und einen neuen Sender – dessen tatsächliche Akzeptanz beim jugendlichen Publikum zudem ungewiss ist."

Beim Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet solle man darüber nachdenken, ob es "noch zeitgemäß ist", dass diese einer zeitlichen Beschränkung unterliegen. "Gerade bei jüngeren Menschen" stoße die Regelung auf Unverständnis: "Schließlich habe man für das Programm bereits gezahlt." Ziel könne es sein, "alle Eigenproduktionen der Sender im Netz zugänglich zu machen", schreibt Klöckner in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Was die Digitalkanäle von ARD und ZDF insgesamt angeht, welche die Bundesländer von zurzeit sechs auf drei reduzieren wollen, schlägt Klöckner vor, dass das ZDF neben ZDFkultur auch auf ZDFinfo verzichtet und dessen Angebot in ZDFneo integriert: "Aus dem Familienkanal ZDFneo würde mit altersgerechten Nachrichten ein zweites ZDF-Vollprogramm für eine jüngere Zielgruppe."

Um die "Programmfamilie ZDF" zu ergänzen, könnte der Ereigniskanal Phoenix dem ZDF zugeordnet werden. Die ARD sollte derweil ",tagesschau24‘ ins Netz ziehen inklusive einer entsprechenden App und diese rundum aufbauen zu einem Internet-Nachrichtenkanal". Die dritten Programme der ARD sollten noch stärker den "länderspezifischen Auftrag in den Fokus rücken nach dem Motto `Radikal Regional`".

Die Gemeinschaftskanäle Arte und 3sat sollten, so Klöckner in der Zeitung, "zunächst erhalten bleiben. Oder wir wagen gleich den nächsten Schritt: den Ausbau beider Sender zu einem europäischen Kultursender, mit weiteren europäischen Ländern in einem Boot. Wie die Zuordnung der Sender innerhalb der ARD erfolgt, ist dabei zweitrangig, solange eine gerechte Aufgabenteilung im föderalen System erfolgt."

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen über die Zukunft der Digitalkanäle von ARD und ZDF in diesem Herbst beraten. Ihre Zahl soll von sechs auf drei reduziert werden. Die ARD plädiert für einen gemeinsamen Jugendkanal, das ZDF sieht den Plan aus Kostengründen reserviert und legt vor allem Wert auf das für ein jüngeres Publikum gedachte Angebot von ZDFneo.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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