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Carla Del Ponte musste tanken lernen

Archivmeldung vom 07.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Cover BRIGITTE WOMAN 10/2017. Bild: "obs/Gruner+Jahr, Brigitte Woman"
Cover BRIGITTE WOMAN 10/2017. Bild: "obs/Gruner+Jahr, Brigitte Woman"

Die ehemalige UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte, 70, musste nach dem Ende dieses Jobs erst lernen, wie man heutzutage tankt. Ponte stand 25 Jahre lang unter Polizeischutz und fuhr in dieser Zeit nie selbst Auto.

Carla Del Ponte (2014)
Carla Del Ponte (2014)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nachdem sie erstmals wieder selbst eine Tankstelle angesteuert hatte, habe sie dort minutenlang gewartet - auf den Tankwart: "Ich hatte einfach nicht mitbekommen, dass die in der Zwischenzeit abgeschafft worden waren", so die Schweizerin in der aktuellen BRIGITTE WOMAN, die ab heute im Handel ist. Als dann irgendwann ein Mann aus seinem Auto stieg, habe sie "fasziniert zugesehen", wie er tankte.

Die Juristin und Diplomatin Carla del Ponte gehörte seit 2012 dem UN-Hochkommissariat Kriegsverbrechen an und ist im August 2017 von diesem Amt zurückgetreten. Im Interview bekräftigt sie, dass sie die Arbeit der Kommission für nutzlos hält, weil internationale Justiz nur funktioniere, wenn der politische Wille dafür da sei: "Normalerweise legen UN-Kommissionen Ermittlungsergebnisse vor, und dann wird gehandelt. Nicht so im Fall von Syrien." An der juristischen Aufarbeitung sei keiner interessiert, es gebe niemanden mehr, der außerhalb der Gewaltspirale stehe.

Quelle: Gruner+Jahr, Brigitte Woman (ots)

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