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Horst Lichter: Warum der TV-Star vom Schwarzwald wieder ins Rheinland zog

Archivmeldung vom 23.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Horst Lichter (2019)
Horst Lichter (2019)

Foto: © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Horst Lichter (57) hat keine Angst mehr, irgendetwas zu versäumen. "Die Gelassenheit des Alters ist wunderschön", sagt der TV-Koch im Interview mit der Zeitschrift FRAU IM SPIEGEL. "Wenn ich müde bin, und kann es mir erlauben, gehe ich schlafen. Ich habe keine Angst, dass ich an diesem Abend die Party meines Lebens verpasse." Statt gehetzt zu sein, sei er heute angekommen.

Eine Sache genieße er zurzeit "unfassbar", weil er sie bisher gar nicht gekannt habe: "Einen ganz normalen Alltag. Meine Frau und ich sind umgezogen, vom Schwarzwald zurück ins Rheinland. Wir wohnen ganz um die Ecke vom Drehort in Köln." Daher könne er jetzt morgens zuhause mit seiner Frau aufstehen und frühstücken. "Und wenn ich abends heimkomme, gibt es leckeres Essen. Wir erzählen uns vom Tag und trinken ein Gläschen Rotwein. Dann spielen wir mit unserer zuckersüßen Pudel-Dame Stella, sie ist jetzt 14 Wochen alt. Dieses normale Leben, das vielen langweilig erscheinen mag, ist für mich wunderschön. Dabei entspanne ich mich unglaublich."

Auf die Frage, warum es ihm im Schwarzwald nicht mehr gefallen hat, antwortet der TV-Star, dass er während des Jahres ungefähr 200 Nächte im Hotel in Köln und etwa 50 Nächte zu Hause verbracht habe. "Da kann man sich vorstellen, dass das auf Dauer nicht praktisch war. Was nützt das schönste Haus, die schönsten Spielsachen, wenn man nie da ist?", so Horst Lichter.

Auf seine Gesundheit achtet der 57-Jährige "mehr oder weniger" gut. Lichter zu FRAU IM SPIEGEL: "Ich halte meine persönliche Waage - sowohl beim Gewicht als auch bei allen Dingen, die ich genieße. Die Erfahrung habe ich im Leben gemacht - ein Glas Wein ist wunderbar, zu viel ist Alkoholiker. Gutes Essen ist ein Traum, zu viel macht die Figur kaputt und ist ungesund." Sein Sport ist - obwohl er ein paar Sportgeräte zu Hause hat - "das tägliche Leben, dabei bewege ich mich sehr viel".

Beruflich hat Horst Lichter einen guten Lauf. Ob er sich manchmal fragt, warum das so ist? - "Ständig, ich weiß, dass Erfolg nicht selbstverständlich ist." Sein Motto laute, in guten Zeiten nicht durchzudrehen und nicht noch mehr zu machen, sondern die Dinge zu pflegen, durch die der Erfolg entstanden ist. "Ganz wichtig für mich ist, Demut zu haben und zu genießen."

Lichter kennt auch schwierige Zeiten, er hatte zwei Schlaganfälle und einen Herzinfarkt und stand kurz vor der Pleite. "Ohne tolle Menschen hätte ich diese Tiefs nicht überstanden", blickt er zurück. "Witzigerweise standen mir oft Menschen bei, von denen ich es gar nicht erwartet hatte." In schwierigen Situationen komme meistens die Wahrheit ans Licht. "Dann sind auf einmal die, die man nie so wahrgenommen hat, die wirklichen Freunde. Und die, in die man so viel Zeit investiert hatte, sind auf einmal weg. Heute glaube ich zu wissen, wer meine Freunde sind." Wahre Freundschaft heiße für ihn, für den anderen da zu sein, wenn er ihn brauche. "Auch wenn man sich lange nicht gesehen hat. Es zählt die Qualität einer Freundschaft und nicht die Quantität", findet der Publikumsliebling.

Die TV-Nation kennt Horst Lichter aus Kochsendungen und der Trödelshow "Bares für Rares" - doch neben Kochen und Antiquitäten hat er eine weitere Leidenschaft: Motorradfahren. Für die ZDF-Doku "Horst Lichter sucht das Glück" (25.12., 19.15 Uhr) war er wieder mit dem Motorrad unterwegs, dieses Mal in Kroatien und mit dem Schauspieler Henning Baum. "Henning hat mich positiv überrascht", bekennt er. "Ihn kannte ich vorher nicht. Anfangs war er zurückhaltend, wollte wohl sein Image des raubeinigen Machos aus dem Fernsehen bewahren. Ich durfte einen wertvollen Menschen kennenlernen. Am Ende sind wir fast Freunde geworden."

Motorradfahren ist für Lichter deswegen so schön, weil er ganz allein mit sich unterwegs sei. "Es gibt keine Störelemente - also kein Telefon, kein Radio und keine Musik." Er könne sein Umfeld richtig genießen. Natürlich sei er konzentriert, weil es ja nicht ungefährlich sei. "Ich fahre mit dem Motorrad nicht, weil ich irgendein Ziel habe, sondern um des Fahrens willen."

An das erste antike Stück, das er sich zugelegt hat, kann er sich nicht erinnern: "Weil ich schon von Kindheit an nach alten Dingen verrückt war. Ich habe damals schon neue Spielsachen gegen alte getauscht", erinnert er sich. "Mein erstes neues Fahrrad habe ich gleich am ersten Tag getauscht - gegen ein uraltes Rad von einem Mädchen auf der Straße. Alte Dinge haben mehr zu erzählen."

Mit seiner Frau Nada ist Horst Lichter seit über zehn Jahren verheiratet. "Ich bin froh, eine Partnerin an meiner Seite zu haben, die mich ehrlich kritisiert, aber gleichzeitig auch mein größter Fan ist - beides muss ausgewogen sein. Ich brauche keine Partnerin - auch wenn wir Männer uns das oft wünschen -, die nur dekorativ ist", erklärt er. Bildlich gesprochen sei seine Frau für ihn das Segel, das ihn im Wind vorantreibe, aber auch der Anker, der ihn am Boden halte. Das sei wahre Liebe für ihn.

Zwischen den Jahren bleiben sie gemütlich zuhause. "Die Kinder und die Enkel kommen. Das werden ganz normale und unaufgeregte Tage. Wer kocht und was es geben wird, wird spontan entschieden", erzählt Lichter. Was er sich für 2020 wünscht? - "Dass es ein bisschen so bleibt, wie es gerade ist."

Quelle: Frau im Spiegel (ots)

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