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Studie: "Fake News" entstehen oft aus Missverständnissen

Archivmeldung vom 24.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gerüchte, Missverständnisse und die typische "Stille Post" (Symbolbild)
Gerüchte, Missverständnisse und die typische "Stille Post" (Symbolbild)

Bild: Norman Rockwell / Eigenes Werk

Viele der im Bundestagswahlkampf verbreiteten Falschnachrichten ("Fake News") gingen auf schlecht gemachte Pressemitteilungen zurück. Das ist das Ergebnis einer Studie der Berliner "Stiftung Neue Verantwortung", über die der "Spiegel" berichtet. Eine weitere bedeutende Fake-News-Quelle seien versehentlich missverständliche Formulierungen von Journalisten gewesen. Die Studie geht zehn Fällen nach, die vor allem über Facebook verbreitet worden sind.

Besonders rege gaben Rechtspopulisten sowie rechte Medien und Blogs die Falschnachrichten weiter. "Auffällig oft" seien als Verbreiter auch die Springer-Titel Welt.de und Bild.de aufgetaucht, so Mitautor Alexander Sängerlaub. Herausgestochen habe zudem der Twitter-Account der früheren CDU-Politikerin Erika Steinbach, die fast alle der untersuchten Fake News bei Twitter geteilt habe. Offizielle AfD-Accounts verbreiteten sieben der zehn untersuchten Fälle.

Insgesamt sei das Aufkommen in Deutschland "unter den Befürchtungen geblieben", sagt Co-Autor Wolf-Dieter Rühl: "Weder gab es den einen großen Fall noch eine Schwemme von Fake News." Das von Medien und Anbietern wie Mimikama etablierte System, Fake News zu widerlegen ("Debunking"), funktioniert der Studie zufolge nur bedingt: Die Widerlegung erreiche nicht besonders viele Menschen und meist andere als die Fake-News-Empfänger.

Die Stiftung Neue Verantwortung wurde 2008 gegründet und verfügte 2016 nach eigenen Angaben über ein jährliches Budget von circa 1,1 Millionen Euro. Zu den größten Förderern der Organisation zählten 2016 das Omidyar Network, die Robert Bosch Stiftung, die Innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft und das Auswärtige Amt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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