Nicole Kidman: "Ich bin von Natur aus neugierig"
Archivmeldung vom 01.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttJeder kennt ihr Gesicht: Nicole Kidman. Die australische Schauspielerin brillierte in "The Hours" (für diesen Film gewann sie einen Oscar), "Eyes Wide Shut", "The Others" und zuletzt in der Serie "Big Little Lies". Nun ist sie in dem Film "Destroyer" als eine vom Leben gezeichnete Ex-Undercover-Polizistin zu sehen.
Im Interview mit dem Lufthansa Magazin (März-Ausgabe) sprach die 51-Jährige über ihr Engagement für Gesetze, die Gewalt gegen Frauen stärker ahnden. "Mittlerweile habe ich so viel Einfluss, dass ich helfen und wirklich etwas bewegen kann. Dazu zählt auch, Projekte von weiblichen Filmemachern zu unterstützen, wie nun 'Destroyer' von Karyn Kusama." In dem Drama spielt sie eine Frau, die sich ihrer harten und zwiespältigen Vergangenheit stellen muss. Auf die Frage, ob sie selbst schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei, antwortet sie: "Zum Glück nicht! Umso intensiver musste ich mich vorbereiten. Ich musste meine Angst vor Waffen ablegen und lernen, mit ihnen umzugehen. Ich wurde von Armee-Ausbildern trainiert und habe wochenlang Schießübungen gemacht."
Im Interview spricht sie auch über ihre Familie und die Rolle als Mutter: "Man würde für seine Kinder alles tun, alles aufgeben oder alles verändern. Das Schwierigste ist, dass man immer das Beste für sein Kind will. Aber es immer vor Schmerzen oder Leid zu bewahren, ist eben nicht immer das Beste für das Kind. Da einen Mittelweg zu finden, ist für eine Mutter wahnsinnig hart." Wie schafft sie es, mit vier Kindern so viel zu drehen? "Meine Familie begleitet mich. Wir sind nicht gern lange voneinander getrennt. So wurden wir zu modernen Nomaden, immer unterwegs, mit einem Privatlehrer im Tross. Aber wenn wir zu Hause sind, gehen die Kids ganz normal zur Schule." Kidman verrät, dass sie mit ihrem Ehemann, dem Country-Musiker Keith Urban, keine SMS schreibe. Der Grund: "So müssen wir mehr miteinander reden. Wenn wir uns etwas zu sagen haben, rufen wir uns an. Ich will seine Stimme hören, wenn wir etwas besprechen. Über die Stimme versteht man den anderen besser, als wenn man seine Kurznachrichten interpretieren muss. In einer leidenschaftlichen Beziehung streitet man sich oft über Dinge, die nie falsch verstanden worden wären, wenn man gleich miteinander gesprochen hätte."
Über ihre Rolle in "Destroyer", für die sie sich bis zur Unkenntlichkeit verändern ließ, sagt sie: "Ich putze mich gern heraus und suche mir hübsche Kleider aus, das verstehe ich unter einer gesunden Eitelkeit. Aber für meine Rollen tue ich alles! Es hat sich sogar fantastisch angefühlt, so kaputt und fertig auszusehen. Ich ging anders, sprach anders, auf der Straße hat mich niemand erkannt. Es war interessant zu sehen, wir Leute auf mich reagieren, wenn sie nicht gleich merken, dass ich Nicole Kidman bin. Ich war praktisch unsichtbar."
Quelle: TERRITORY (ots)