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Burghart Klaußner: Mein Name verdankt sich einem Einsiedler und einer Nonne

Archivmeldung vom 23.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Burghart Klaußner (2018)
Burghart Klaußner (2018)

Foto: Heike Huslage-Koch
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspieler Burghart Klaußner (73) führt seinen Nachnamen auf einen historischen Klausner zurück, also auf einen Einsiedler: "Es gibt sogar eine Familienlegende dazu. Demnach gehen wir Klaußners auf einen Einsiedler-Abt zurück, der eine Nonne gestohlen hat", sagte der Schauspieler der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich hoffe, die beiden sind nur miteinander durchgebrannt", ergänzte er zur Frage des Nonnenraubs. "Wie unser Urahn Abt eines Klosters und gleichzeitig Einsiedler sein konnte, habe ich allerdings nie verstanden."

Der mönchische Name präge ihn tatsächlich, sagte Klaußner: "Ich bin gut und gern allein, wenn auch nicht immer. Gerade habe ich ein Kloster besichtigt. Was da zu leben versucht wird, spricht mich an: die klösterliche Bescheidenheit, die Versenkung, die Einsamkeit."

Kritisch äußerte der Schauspieler sich über den Umgang der Bühnen mit Tabuthemen: "Das Theater ist dazu da zu konfrontieren. Wenn das nicht mehr erlaubt ist, kann ich gleich zu Hause bleiben." Die neue Praxis, Spielpläne mit "Trigger-Warnungen" vor Inhalten wie sexueller Gewalt oder Suizid zu versehen, hält Klaußner für überflüssig: "Ich muss nicht wie ein Kind durch die Theaterwelt geführt werden, damit weder ein Gedanke noch ein Gefühl aufkommt. Das geht einfach zu weit."

"Was immer wir tun, wird als politisch unkorrekt aufgefasst", so Klaußner weiter. "Unsere Sprache wird kontrolliert. Selbst in historischen Werken soll Kontrolle ausgeübt werden. Das N-Wort heißt N-Wort, und jeder soll verstehen, was gemeint ist." Auch die Debatte um Aneignung fremder Schicksale sieht Klaußner kritisch: "Ich wurde selbst schon in der Rolle eines Behinderten angefeindet - obwohl wir da ja gerade die Geschichten erzählen, die sonst nicht erzählt werden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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