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Armin Rohde hadert mit der 70 Schauspieler ist auf "großer Vorsorge-Tournee" - Auf Friedhöfen kommt er ins Grübeln

Freigeschaltet am 22.11.2024 um 14:19 durch Mary Smith
Armin Rohde (2018)
Armin Rohde (2018)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Armin Rohde (69), Schauspieler, hadert mit dem im kommenden April anstehenden 70. Geburtstag: "Der Fünfzigste hat mich nicht eingeschüchtert, beim Sechzigsten habe ich gedacht: Das klingt jetzt doch ziemlich erwachsen. Mit 70 erst recht," sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) und fügte hinzu: "Ich mache wahnsinnig gerne Spaziergänge über den Friedhof und sehe immer häufiger Jahreszahlen, die mein Geburtsjahr sind. Natürlich kommt man da ins Grübeln. Bei 70 gibt's kein Vertun mehr - das ist mehr als erwachsen." Rohde wird am 4. April nächsten Jahres 70.

Der Schauspieler, der am nächsten Montag (25.11.) in seiner Rolle als "Der gute Bulle" (ZDF, 20.15 Uhr) unheilbar an Krebs erkrankt, will es im wahren Leben besser machen als der von ihm dargestellte Fredo Schulz: "Ich mache gerade meine ganz große Vorsorge-Tournee, weil ich ohne Hysterien in das neue Lebensjahrzehnt starten und nicht bei jeder kleinen Beschwerde Panikattacken kriegen will. Ich war beim Kardiologen, hab' meine Lunge untersuchen und ein Haut-Screening machen lassen. Demnächst sind noch Magen/Darm und der Urologe dran. Und ich gehe ins Schlaflabor, weil viele Leute Schlaf-Apnoe haben und es nicht wissen. Da heißt es dann ,still im Schlaf verschieden' - das muss nicht sein."

Auch Rohdes Leidenschaft fürs Motorradfahren und seine Harley sind dem zunehmenden Alter zum Opfer gefallen: "Die steht seit vielen Jahren in der Garage, aber ich fahre nicht mehr. Das ist mir zu riskant geworden. Ich bin ja nicht jemand, der seit früher Jugend Moped gefahren ist und Schrauber war, sondern habe relativ spät damit angefangen. Ich habe das sehr genossen, aber ich möchte noch ein paar Jahre meinen Beruf ausüben können und nicht aussteigen müssen, weil ich mir mit der Karre irgendeine schwere Verletzung zugezogen habe. Es ist mir einfach zu riskant, man hat keine Knautschzone. Im deutschen Straßenverkehr muss das nicht mehr sein, ich werde die Harley verkaufen."

Der Schauspieler räumte in dem Gespräch eine traurige Seite in seinem Gemüt ein: "Ich bin Melancholiker, Vollblut-Melancholiker sogar. Was an guter Laune da ist, ist oft hart erarbeitet. Das ist bei mir nicht naturgegeben. Ich war als Kind schon oft traurig."

Zudem habe er eine Neigung zu Wutausbrüchen, vor allem bei Ungerechtigkeiten und Rechtsradikalismus: "Das geht bis hin zu Tobsuchtsanfällen. Dieser ganze Rechtsradikalismus basiert ja auf Dummheit, Uninformiertheit und Empathielosigkeit, also der mangelnden Bereitschaft, sich in das Leid anderer Menschen hineinzuversetzen. Dabei hat es das alles bei uns schon auf furchtbarste Art und Weise gegeben. Dass das 80 Jahre später wieder ein aktuelles Problem ist, hätte ich nicht für möglich gehalten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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