"Durch die jungen Kollegen behalte ich den Anschluss" - Schauspielerin Antje Hagen im Interview
Archivmeldung vom 07.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit 16 Jahren ist sie in ihrer Rolle als Hildegard Sonnbichler bei "Sturm der Liebe" zu sehen. Doch die Schauspielerin Antje Hagen besitzt noch ganz andere Fähigkeiten: Sie hat einen Jagdschein und kann sogar Rallyefahren. Ein bewegtes Leben, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Promi-Interview mit dem Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" verrät Hagen, wie sie mit ihrem enormen Pensum zurechtkommt - und warum das Älterwerden auch Vorteile bringt.
Ruhestand? Von wegen.
Mit 82 Jahren steht Antje Hagen von Montag bis Freitag fast täglich vor der Kamera - dabei war der Plan der Schauspielerin ursprünglich ein ganz anderer: Nämlich der, sich mit 65 Jahren in den Ruhestand zu verabschieden. Doch es kam anders. "Das Angebot war auf drei Monate beschränkt, also dachte ich: Das machste noch. Dann hat sich das Jahr um Jahr verlängert", erzählt Antje Hagen über ihre Rolle in der TV-Serie. Anstrengend sei das schon, gibt sie zu - doch auch eine "wunderbare Abwechslung". Antje Hagen genießt den Kontakt zu ihren jungen Kollegen. "Durch sie verliere ich den Anschluss an unsere Zeit nicht, an die Sprache, ans Digitale. Das ist sehr angenehm", findet Hagen.
Und wenn sie nicht vor der Kamera steht? Dann verbringt Antje Hagen viel Zeit in der Natur. Nicht mit Kopfhörern im Ohr, sondern sehr bewusst: Ein seelisches Auftanken sei das, sagt sie. Eigentlich wollte sie Försterin werden und besitzt sogar einen Jagdschein. Geschossen hat sie aber nie, die Tiere taten ihr leid. Lieber fährt sie Auto, seit jungen Jahren ist sie Rallye-Fan und hat damals sogar eine professionelle Unterweisung im Rallyefahren bekommen.
"Mehr Freude an den inneren Dingen"
Antje Hagen ist überzeugt: Das Älterwerden hat auch Vorteile. "Mit dem Alter fallen viele Bedürfnisse weg. Und es gibt mehr Freude an der Ruhe und an den Dingen, die innen stattfinden. Die hatte man immer in sich, aber sich keine Zeit dafür genommen."
Die Aufmerksamkeit sei heute eine andere, schreibt Antje Hagen in ihrer jüngst veröffentlichten Biografie. "Diese Vernetzung, die Digitalisierung - wenn ich sehe, wie viele Kollegen nur mit dem Kopf im Handy sind! Da kommt kein tiefes Gespräch mehr zustande oder so etwas wie ein Gedankenaustausch", beklagt die Schauspielerin. Wie sich die Zeit beschleunigt, das merkt Hagen vor allem bei ihren jungen Kollegen: "Es wird unglaublich schnell gesprochen."
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)