Illner: ARD-Talks bald kaum noch unterscheidbar
Archivmeldung vom 16.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZDF-Moderatorin Maybrit Illner befürchtet, dass mehr Talkshows im Ersten dazu führen, dass die Unterschiede zwischen den Formaten immer weniger erkennbar sind. "Ob sich eine wachsende Zahl von ähnlichen Formaten in der ARD noch genug voneinander unterscheidet, muss man sehen", sagte Illner im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.
Sie selbst setzt verstärkt auf Zuschauer-Beteilung per YouTube und Facebook.
Illner sieht sich gegen die Konkurrenz eines neuen ARD-Talks am Donnerstag gewappnet. Die Moderation sollen Sandra Maischberger oder Anne Will übernehmen. Illner sind sie gleich lieb: Sie sei "mit beiden befreundet". Deshalb schlage sie "einen Split-Screen (geteilten Bildschirm)" vor, sagte Illner augenzwinkernd.
Zwei Talkshows mit ähnlich profilierten Moderatorinnen auf demselben Sendeplatz gelten in der Branche als Kampfprogrammierung. Illner bleibt vorerst gelassen. Sie sei die Letzte, die der ARD "schlaue Ratschläge" gebe. Illner sagte, sie warte die Entwicklung "in Ruhe" ab: "Die ARD wird sich überlegen, wo sie mit fünf Köpfen an sieben Tagen der Woche hin will. Das wird sie schon schaffen. Es ist ja auch noch ein Jahr Zeit."
Über ihren Sendeplatz sagte Illner: "Wir laufen schon seit Jahren mit unserem Talk nach einem Nachrichtenmagazin, dem ,heute-journal', und wir sind nicht schlecht damit gefahren."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung