VDZ: Panorama-Beitrag der ARD zum Rundfunkstaatsvertrag setzt tendenziöse Berichterstattung in eigener Sache fort
Archivmeldung vom 16.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem die ARD bereits vor zwei Wochen mit ihrem von Deutschlands Medienjournalisten ob seines offensichtlichen Propaganda-Charakters heftig kritisierten Beitrags "Klicks & Kohle" (SWR) die derzeitige Debatte um den 12. Rundfunkstaatsvertrag um einige bemerkenswerte Facetten bereichert hat, legte nun das ARD-Politikmagazin Panorama nach.
Laut Panorama verwehre der aktuelle Entwurf zum neuen Rundfunkstaatsvertrag den öffentlich-rechtlichen Sendern die Entwicklungsmöglichkeiten im Internet und begünstige einseitig die Verlage. Im Zentrum der Kritik: Die Begrenzung der Beitragsverfügbarkeit von Beiträgen im Internet auf sieben Tage.
"Die
Penetranz, mit der die öffentlich-rechtlichen Anstalten derzeit
versuchen, sowohl die politischen Entscheidungsträger wie die
Öffentlichkeit mit tendenziöser und z.T. irreführender
Berichterstattung zu beeinflussen, belegt nur, wie notwendig eine klare
Regelung für die Medienordnung in Deutschland ist", so ein VDZ-Sprecher
heute in Berlin. Bereits jetzt nutzten die öffentlich-rechtlichen
Sender, ausgestattet mit einem üppigen Gebührenvolumen von 7,5 Mrd.
Euro nahezu unbegrenzt das Internet für ihre Belange. Der diskutierte
Gesetzesentwurf gebe im Übrigen die bislang für das gesamte
Online-Angebot geltende Schranke für Bewegtbilder auf. Abrufvideos
seien also auch sendungsunabhängig zulässig, womit der Sendungsbezug
für Textdienste praktisch die letzte, sehr dezente materielle Schranke
bleibe. Werde diese Schranke des Sendebezugs für Textdienste gestrichen
oder verwässert, bedeute das die Zulassung unbeschränkter
öffentlich-rechtlicher Presse in Deutschland. "Der Tunnelblick der
öffentlich-rechtlichen Sender auf das Thema Internet darf nicht auch
noch von der Politik sanktioniert werden. Einseitige Begünstigung einer
Staatspresse im Netz gefährdet nicht nur existenziell das Fundament der
Verlage, sie gefährdet auch Pluralität und Qualität unserer Medien und
damit die freie Presse schlechthin."
Quelle: VDZ