Katharina Böhm hätte gerne die deutsche Staatsbürgerschaft
Archivmeldung vom 29.10.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauspielerin Katharina Böhm (56) besitzt bis heute nur die österreichische Staatsangehörigkeit, obwohl sie seit ihrem vierten Lebensjahr mit kurzen Unterbrechungen in ihrem Elternhaus im bayerischen Landkreis Ebersberg wohnt. Bei dem Versuch, das zu ändern, sei sie bislang stets gescheitert, sagte sie in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Ich strebe gerade eine deutsche Staatsangehörigkeit an, aber der damit verbundene Papierkram ist ein Albtraum für mich." So könne sie ihre alten Zeugnisse nicht mehr finden: "Und wenn ich sie nicht finde, muss ich ein Goethe-Zertifikat in Deutsch machen. Ich bin gut in technischen Dingen, ich bin gut im Garten, aber Papierkram ist ein Wirklichkeit gewordener Albtraum."
Daran sei auch ihr Vorhaben gescheitert, an der Bundestagswahl im September teilzunehmen, berichtete die Schauspielerin: "Die Wahl war tatsächlich der Grund, warum ich vor zwei Jahren angefangen habe zu versuchen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen." Sie habe im Amt dann mit einer sehr netten Dame gesprochen, die ihr am nächsten Tag auch gleich alle Unterlagen geschickt habe: "Dann kriegte ich also diese Liste - und sank sofort in mich zusammen."
In der Pandemie habe sie eine neue Vorliebe entdeckt: nächtliche Spaziergänge mit ihren beiden Hunden. "Ich habe damit während des ersten Lockdowns angefangen, als sich noch nicht jeder einen Hund geholt hatte, um nachts damit spazieren zu gehen", sagte Böhm. "Dann habe ich aber gemerkt, wie schön das ist, in der Nacht in dieser Stille rumzulaufen, und wie viel mir das gibt. Ich weiß nicht, ob das mit dem Alter zu tun hat, aber ich schätze immer mehr das Weniger."
Ihren Beruf habe sie nicht ergriffen, um wie ihr berühmter Vater Karlheinz Böhm ("Sissi") ein Filmstar zu werden, betonte die 56-Jährige: "Das Wort Filmstar war nie in meinem Kopf. Lieber ist mir da Schauspielerin, weil es mit den Begriffen schauen und spielen zu tun hat. Das hat mich immer gereizt. Für mich ist das heute noch wie ein Sandkasten: Das Kind behauptet, der Sandkasten sei ein Piratenschiff. Und dann ist er auch ein Piratenschiff, das wird nicht mehr hinterfragt. Und ich kann bis heute im Sandkasten spielen, das ist doch genial."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)