Debatte über Nuhr: Mazyek mahnt zur Gelassenheit
Archivmeldung vom 28.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit über angeblich islamfeindliche Äußerungen des Kabarettisten Dieter Nuhr hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland zur Gelassenheit gemahnt.
Zentralratspräsident Aiman A. Mazyek sagte am Dienstag im rbb-inforadio, die Mehrheit der Muslime in Deutschland könne sich mit der Anzeige des Osnabrücker Muslims Erhat Toka gegen Nuhr nicht identifizieren. Toka sei bekannt als jemand, der "immer mal wieder aufwiegelt, Stress mit der Gemeinde macht" und bereits mit der obskuren Idee einer muslimischen Partei in Erscheinung getreten sei. Damit habe sich Toka "überhaupt keine Freunde gemacht", so Mazyek. Die aktuelle Debatte sei "eine feuilletonistische, eine satirische und sonstige Auseinandersetzung. Auf jeden Fall findet die nicht über Gerichte statt, und es soll auch keine Anklage oder Anzeige stattfinden. Das ist nicht die Haltung der Muslime in diesem Land."
Letzten Endes müsse Nuhr selbst verantworten, wenn er "fundamentalistische Lesarten" über den Islam einbringe. Ein Satiriker sei in erster Linie dafür da, dass er kabarettistisch arbeite und nicht die Religion auslege. "Aber das ist letztendlich das Problem von Dieter Nuhr selber. Wenn er meint, das extremistisch auslegen zu müssen, um irgend eine Steilvorlage zu bilden, dann ist das sein Programm. Dann muss ich nicht dazu noch was sagen, dann muss er das selbst verantworten."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)