Michael Caine wollte schon Karriere beenden
Archivmeldung vom 01.07.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtSir Michael Caine wollte mit 60 seine Karriere beenden. Das gestand der britische Schauspieler und zweifache Oscar-Preisträger der "Bild am Sonntag". "Ich bekam von einem Produzenten ein Drehbuch, das war um das Jahr 1992, und schickte es zurück mit der Bemerkung, die Rolle wäre zu klein für mich. Daraufhin rief er an und meinte: `Sie sollen nicht den Liebhaber lesen, Sie sollen den Vater lesen."
Daraufhin sei er ins Badezimmer gegangen, habe sich im Spiegel angesehen, "und natürlich sah mich der Vater an, ich war ja schon 60". Daraufhin habe er aufhören wollen. "Und hab auch ein paar Jahre nicht gedreht". Schließlich sei er aber an den Punkt gekommen, wo er dachte, "okay, ich kriege nicht mehr die Frau, weil ich zu alt bin, also sollte ich besser die entsprechende Rolle bekommen." Und er habe begonnen die Drehbücher sorgfältig zu lesen. Caine: "Ich war vorher nicht wählerisch mit Drehbüchern. Ich war über viele Jahre so verblüfft, überhaupt beim Film zu sein, mit meiner Herkunft und meinem Akzent, dass ich alles annahm."
Dass ihm so eine Zweitkarriere als großer alter Mann des internationalen Kinos beschert worden sei und er noch mit 80 Filme drehe, finde er "eigentlich unglaublich", so Caine, der als draufgängerischer Cockney in Filmen wie "Alfie" und "The Italian Job" berühmt wurde. Caine: "Mein ältester Enkel ist vier, und wir sahen uns im Fernsehen `Zulu` an, meinen ersten Film. Der hat ihn völlig kalt gelassen, aber dann kam ein Werbespot für `Batman`. Und er flüsterte ehrfürchtig: Bist du das, Großvater? Er war total baff, und jetzt bin ich sein Held."
Am 1. Juli wird Sir Michel Caine auf dem Filmfest München der CineMerit Award für sein Lebenswerk überreicht. Sein neuester Film, das von der deutschen Regisseurin Sandra Nettelbeck inszenierte Drama "Mr. Morgan`s Last Love", kommt am 22. August in die deutschen Kinos.
Quelle: dts Nachrichtenagentur