Integrationsforscher verurteilen Islam-Bestseller
Archivmeldung vom 02.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSechzig Integrationsforscher kritisieren in einem offenen Brief in der ZEIT, dass sich die deutsche Integrationspolitik im Wesentlichen auf Vorurteile stütze.
Die Wissenschaftler, angeführt von dem Kölner
Publizisten Mark Terkessidis und der Bremer
Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakasoglu, gehen insbesondere
mit der Sachbuchautorin Necla Kelek und ihrem Bestseller "Die fremde
Braut" hart ins Gericht.
Die in "höchstem Maße unseriöse Arbeit" Keleks zeichne ein
Zerrbild des Islam, sei aber gleichwohl in Deutschland von amtlicher
Seite empfohlen, vom ehemaligen Innenminister Schily gepriesen und
mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet worden. "Große Teile
der Verwaltung, Ministerien und Medien", so heißt es in dem offenen
Brief weiter, griffen "lieber auf unseriöse Pamphlete" zurück, als
auf differenzierte Forschung. So entstünden "ungenaue und
vorurteilsbeladene Vorstellungen über den Islam und die Migranten".
Diesen offenen Brief haben 60 deutsche Migrationsforscher unterschrieben. Die Liste aller Unterzeichner finden Sie unter www.zeit.de/feuilleton/petition.