Hans Meiser: "Die deutschen Fernsehmacher haben keinen Mut mehr. Es sind alles Feiglinge!"
Archivmeldung vom 13.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHans Meiser ist eine echte Fernseh-Legende und RTL-Mann der ersten Stunde. In der neuen Closer spricht der 69-Jährige darüber, wie sich die Branche verändert hat und macht die Schattenseiten deutlich. "Ich würde heute nicht mehr in dem Business arbeiten wollen. Da zählt der Mensch nichts mehr. Man gibt doch seine Persönlichkeit komplett auf."
Dass seine Kinder ihm in Sachen TV-Business nicht nacheifern, begrüßt Hans Meiser sehr: "Ich bin heilfroh, dass sie etwas Vernünftiges gelernt haben. In dem Job rennt man das ganze Leben und arbeitet als Freelancer, bis man 70 ist. Und dann ist man zwei Monate später tot." Der Ex-Talkmaster guckt selbst kaum noch Fernsehen. Besonders die Art und Weise, mit deren Hilfe sich Reality-Stars vermarkten, kritisiert er. "Wenn ich sehe, wie manche Leute sich im Fernsehen generieren, die sogar ihren Beischlaf noch generieren und sogar ihre Hochzeit noch verkaufen, dann könnte ich kotzen."
Auch über seine Ex-Kollegen findet der gebürtige Niedersachse keine netten Worte. "Du wirst heute im Fernsehen nur noch ein Star, wenn deine Mutter Alkoholikerin war, dein Vater wegen Diabetes ein Bein verloren hat - und du hast noch Crack konsumiert. Und dann geht man zu ,Deutschland sucht den Superstar' und denkt, man würde wirklich ein Superstar." Selbst beliebte Quoten-Hits kritisiert Hans Meiser. "Mich nervt diese ,Tatort'-Scheiße. Jeden Wochentag können Sie einen ,Tatort' schauen. In der zweiten, dritten, vierten, fünften, zehnten Wiederholung. Und sonntags kommt dann ein neuer. Es sind immer die gleichen Geschichten, immer die gleichen Strickmuster", so Meiser. Insgesamt fällt er über die heute TV-Branche ein sehr negatives Fazit. "Die deutschen Fernsehmacher haben keinen Mut mehr. Es sind alles Feiglinge. Wenn die Quote nicht stimmt, wird man nach zehn Tagen gefeuert."
Quelle: Bauer Media Group, Closer (ots)