NDR: Ausspeisung des NDR Fernsehens aus Analogkabel in Baden-Württemberg und Hessen kundenunfreundlich
Archivmeldung vom 11.12.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas NDR Fernsehen wird seit Dienstag, 10. Dezember, aus den analogen Kabelnetzen von Unitymedia in Baden-Württemberg und großen Teilen Hessens ausgespeist. Das hat der Kabelnetzbetreiber Unitymedia BW dem NDR mitgeteilt. Den Hintergrund der Entscheidung bildet die Auseinandersetzung über die so genannten Einspeise-Entgelte: Während Unitymedia für die Verbreitung auch von den Sendern Geld verlangt, argumentieren ARD und ZDF, dass die Netzbetreiber bereits von ihren Kunden Nutzungsentgelte erhalten, also dieselbe Leistung doppelt berechnen wollen. Die Gerichte, die Unitymedia eingeschaltet hat, sind bislang der Auffassung von ARD und ZDF gefolgt.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Hier soll offenbar ein Rechtsstreit auf dem Rücken der Zuschauer ausgetragen werden. Das bedauern wir sehr. Das NDR Fernsehen ist das bundesweit beliebteste Dritte. Dass Unitymedia ausgerechnet dieses Programm ausspeist, ist gewiss nicht im Interesse der eigenen Kunden. Ich appelliere deshalb an Unitymedia, die getroffene Entscheidung zu überdenken und das NDR Fernsehen weiterhin analog zu verbreiten."
ARD und ZDF hatten schon vor Jahren angekündigt, dass sie nicht länger für die Verbreitung ihrer Programme an die großen Kabelfirmen wie Unitymedia oder Kabel Deutschland zahlen wollen. In anderen europäischen Ländern ist es völlig unüblich, dass außer den Kabelkunden auch noch die Sender für die Einspeisung zur Kasse gebeten werden.
Unabhängig davon bleiben alle Programme im digitalen Angebot von Unitymedia weiterhin unverschlüsselt und über denselben Anschluss verfügbar. Betroffene Kunden, die weiterhin das NDR Fernsehen empfangen möchten, sollten deshalb lediglich einen handelsüblichen Digitalreceiver anschließen. Moderne Fernsehgeräte haben einen solchen Receiver bereits integriert. Eine weitere Ausweichmöglichkeit bieten andere Verbreitungswege, auf denen das NDR Fernsehen weiterhin verfügbar ist: Satellit, IPTV und teilweise auch DVB-T.
Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)