"MeTwo"-Initiator Ali Can fürchtet Integrationskrise
Archivmeldung vom 27.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Initiator der #MeTwo-Internetbewegung, Ali Can, möchte mit seiner Aktion eine "Integrationskrise in Deutschland" verhindern. Er selbst habe aufgrund seines Namens in der Vergangenheit etwa Probleme bei der Wohnungssuche gehabt, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Aus solchen Situationen erwachse "ein Gefühl von Ausgrenzung, das integrationshemmend ist. Wenn all die Menschen, die in den letzten Jahren zu uns kamen, diese Erfahrung teilen, wird aus der Flüchtlingskrise ganz schnell eine Integrationskrise", sagte Can.
Der 24-Jährige fordert von Politikern eine konstruktive Streitkultur mit dem Ziel, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Bei aller berechtigten Kritik an Mesut Özil könne er den Ex-Nationalspieler teilweise verstehen: "Auch ich selbst habe den Eindruck, dass ich nur als Deutscher anerkannt werde, solange ich keine Fehler mache."
Der Buchautor und Trainer für interkulturelle Toleranz lebt seit seinem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Ali Can hat bei Twitter in Anspielung auf #MeToo den Hashtag #MeTwo erfunden. Dabei haben seit Donnerstag bereits mehr als 30.000 Menschen ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus geschildert. Mit dem Namen spielt Can auf die zwei Identitäten an, die in seiner Brust schlummern: die deutsche und die türkische.
Quelle: dts Nachrichtenagentur