Versteigerung von Wahlwerbezeit peinlicher PR-Gag
Archivmeldung vom 26.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls ebenso ungewöhnlich wie peinlich bewertet das ZDF die bekannt gewordene Internetauktion, mit der die zur Bundestagswahl zugelassene Partei DIE PARTEI einen Teil ihrer für Wahlwerbung zur Verfügung stehenden Sendezeit im ZDF für Wirtschaftswerbung oder Product Placement versteigert.
"Die Parteien erhalten Sendezeit im Fernsehen, um inhaltlich
Wahlwerbung zu machen und nicht, um ihre Sendezeit für Zwecke der
Wirtschaftswerbung zu verkaufen und sich so jenseits der üblichen
Parteieinfinanzierung Geldmittel zu verschaffen. Der Verdacht liegt
nahe, dass es sich bei dieser Aktion eher um einen PR-Gag handelt,
bei dem unter Missbrauch von Parteiprivilegien Schlagzeilen
produziert werden sollen", so der Justitiar des ZDF, Carl-Eugen
Eberle. Auch die Verbindung zum Magazin TITANIC – die Redaktion des
Satiremagazins hat die Partei gegründet - lege diesen Schluss nahe.
"Wir werden den Wahlwerbespot, den DIE PARTEI anliefert, wie jeden
anderen auch auf seine Vereinbarkeit mit den staatsvertraglichen
Vorgaben prüfen und dann über die Ausstrahlung entscheiden", so der
ZDF-Justitiar.
Quelle: Pressemitteilung ZDF