"Eddi"-Preisträgerin und Kabarettistin Simone Solga: "Ich werde kein System stürzen"
Archivmeldung vom 17.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Kabarettistin Simone Solga erhält in diesem Jahr den Satirepreis "Der Eddi". Sie nimmt die Ehrung am Freitag im Berliner Pfefferwerk-Theater entgegen. Solga, 1963 in Gera geboren, macht seit vielen Jahren mit Soloprogrammen von sich reden, seit 2005 in der Rolle der »Kanzlersouffleuse«.
Im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" bezeichnet die Kabarettistin, die nach der Wende als erste Ostdeutsche Ensemblemitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft wurde, es als großen Vorteil, West und Ost gleichermaßen kennengelernt zu haben: "Die Ossis dürften nicht böse sein, wenn ich was über sie sage, weil ich von da komme, und ich kann viel von ihnen nach drüben tragen. Es ist ein wunderbarer Zustand, nicht in diesem Weinerlichen zu verharren, wo viele Kabaretts nach der Wende geblieben sind: die ewig Betrogenen, wo nichts Neues dazukam." In Solgas Programmen ist kein Politiker sicher vor Spott. Daran, dass Satire die Politik beeinflussen kann, glaubt sie aber nicht: "Egal, was das Kabarett macht, es wird sich nichts ändern danach. Ich werde kein System stürzen. Die Leute werden nicht aus meinem Programm rennen und plötzlich anders wählen. Trotzdem funktioniert dieses gemeinsame Lachen wie ein Ventil, eine Befreiung, ein solidarischer Moment."
Der "Eddi" wurde 2013 von der Familie des 2012 verstorbenen Satirikers Edgar Külow gestiftet. Erste Preisträger der Puppenspieler Michael Hatzius.
Preisverleihung an Simone Solga am 19.9., 19.30 Uhr, im Pfefferberg-Theater, Berlin Prenzlauer-Berg
Quelle: neues deutschland (ots)